„Die Passion“: Bekommt das RTL-Event eine Fortsetzung?

Schlechte Kritiken, Spott bei Twitter, aber das TV-Publikum scheint „Die Passion“ von RTL zu lieben: Die modern inszenierte Ostergeschichte mit Gottschalk als Erzähler und Alexander Klaws als Jesus wurde viel diskutiert, doch die Quoten stimmen wohl.

Die einen schämten sich fremd, als RTL die alte Leidensgeschichte von Jesus am Mittwochabend zur Primetime neu erzählte, die anderen feierten das TV-Experiment: So verschieden können Geschmäcker nun mal sein.

Fest steht: Das Interesse war groß. Beim Sender gibt es bereits Überlegungen, das Live-Musik-Event im kommenden Jahr fortzusetzen. Schon einen Tag nach Premiere des TV-Experiments erklärte RTL in einer Mitteilung, dass „Die Passion“ auch für 2023 geplant sei. „Mit ‚Die Passion‘ haben wir uns etwas getraut. Das gab es so noch nicht im deutschen Fernsehen und das Publikum hat unseren Mut belohnt. Darüber freuen wir uns sehr und prüfen derzeit eine Beauftragung für das kommende Jahr“, teilte RTL-Geschäftsführer Henning Tewes mit.

Die Quoten sprechen wohl für sich: Insgesamt verfolgten laut RTL-Mitteilung 2,91 Mio. Zuschauer*innen die hochkarätig besetzte Inszenierung der Ostergeschichte. „#DiePassion setzt ein starkes Zeichen und begeistert das Publikum: Das Live-Musik-Event holte gestern mit 14,6 % (14-59 J.) & 14,1 % (14-49 J.) den doppelten Primetimesieg!“, twitterte der Sender seinen Erfolg.

Thomas Gottschalk war’s klar

Insbesondere auf Twitter amüsierten sich die User aber auch über das TV-Event. „Morgen gehe ich zum Amtsgericht und trete aus RTL aus! Es reicht!“, scherzte etwa Satiriker Jan Böhmermann.

Thomas Gottschalk verteidigte das Projekt nun. Im BILD-Gespräch findet der „Passion“-Erzähler klare Worte: „Dieses Experiment in einer immer öderen TV-Landschaft hätte ich mir bei den Öffentlich-Rechtlichen gewünscht, umso mehr muss man RTL für die Bereitschaft dankbar sein, mit so was ins Risiko zu gehen.“ Dass so ein Versuch in den sozialen Medien „bespöttelt“ werden würde, war ihm hingegen klar. „‚Cool‘ war die Story sicher nicht und ihr Ausgang war bekannt.“ Auch wenn man seiner Meinung nach „einiges anders und besser“ hätte machen können, steht für Gottschalk fest: „den Versuch war’s sicher wert und ich bereue nicht, dass ich dabei mitgemacht habe.“