Der TV-Mythos "Sportschau" lebt weiter

Die „Sportschau“ wird heute 60: DIESE Moderatoren haben sie geprägt

05.06.2021 um 09:04 Uhr

Mehr als 60 Moderatoren standen in 60 Jahren in der "Sportschau" vor der Kamra.

Sie läuft seit 1961 und ist längst zu einer Marke geworden, die viele Moderatoren geprägt haben: Die ARD-„Sportschau“.

Wenn die wichtigste Sportsendung Deutschlands an diesem Freitag 60 Jahre alt wird, dürfte die Feier bescheiden ausfallen, denn das aktuelle Team der „Sportschau“ unter der Leitung von Steffen Simon steckt im Endspurt der Vorbereitung zur Fußball-Europameisterschaft. Ab dem 11. Juni werden Jessy Wellmer und Alexander Bommes die „Sportschau“ moderieren, wenn von der EURO 2020 berichtet wird. Auch eine Jubiläums-Ausgabe des ARD-Klassikers wird es nicht geben, weil die Fußball-Bundesliga pausiert – das Herzstück der „Sportschau“.

Erst ab 1965 gestattete der Deutsche Fußball-Bund bewegte Bilder aus der Bundesliga, da war die Liga schon zwei Jahre alt. Die Sportschau durfte damals nur drei Spiele zeigen, denn der DFB war damals der Auffassung, wenn mehr Fußball gezeigt würde, gingen weniger Leute ins Stadion. Bis zu 15 Millionen Menschen schauten in den 1970/80er Jahren die „Sportschau“ (DDR nicht eingerechnet) und die Moderatoren wie Ernst Huberty, Addi Furler oder später Heribert Faßbender („’n Abend allerseits“) wurden zu TV-Stars.

Diese 10 Moderatoren prägten die Sportschau

1 von 10

Ernst Huberty (1961 – 1982)

Er moderierte am 4. Juni 1961 die erste Sendung (noch ohne Fußball), ist heute 94 Jahre alt und noch immer "Mr. Sportschau".

2 von 10

Addi Furler (1961- 1995, † 2000)

1995 moderierte er die 5000. Ausgabe, es war seine letzte Sendung. Jahrzehntelang prägte er die Szene des deutschen Trab- und Galopprennsports, er selbst gewann 39 Rennen im Sulky.

3 von 10

Hans Joachim Rauschenbach (1968 - 1989, † 2010)

"Ha-Jo" hatte die Spezialgebiete Boxen, Tanzsport und Eiskunstlauf und galt unter Sportjournalisten als Guru der Methapern : „Wer als Zwiebel geboren ist, der kann nicht wie eine Rose blühen.“

4 von 10

Werner Zimmer (1966 - 1993, † 2015)

„Mr. Sportschau 2“ berichtete 1963 erstmals als Radioreporter von der Tour de France, die ihn bis zum Ende seiner TV-Karriere in der Sportschau nicht losließ.

5 von 10

Heribert Faßbender (1982 – 1998, 80)

"Guten Abend allerseits" - mehr muss man eigentlich nicht sagen. 24 Jahre war er im WDR verantwortlich für die "Sportschau"

6 von 10

Jörg Wontorra (1984 – 1992, 72)

Seine legeren Pullover und lockeren Sprüche machten die "Sportschau" jugendlicher.

7 von 10

Waldemar Hartmann (1990 – 2008, 73)

"Du sitzt hier locker bequem auf deinem Stuhl, hast drei Weizenbier getrunken und bist schön locker" - diesen Spruch musste er sich 2003 von DFB-Teamcheh Rudi Völler anhören. Waldi nahm es ihm nicht übel.

8 von 10

Gerhard Delling, 1990 – 2019, 62)

Legendär waren seine Analysen von Fußballländerspielen im Duo mit Günther Netzer.

9 von 10

Monica Lierhaus (2004 – 2009, 51)

Sie war nicht die erste Moderatorin bei der Sportschau, das war Anne Will, aber sie war die beliebteste "Mrs. Sportschau". Nach einer OP 2009 lag sie 4 Monate im Koma und musste ihre TV-Karriere größtenteils aufgeben.

10 von 10

Reinhold Beckmann (1988 – 1992 und 2003 – 2017, 65)

Er baute 1992 bei Sat.1 die "Sportschau"-Konkurrenz "Ran" auf, kehrte dann aber 1998 zur ARD als Moderator zurück. Durch seine Innovationen bei Sat.1 wurde auch die "Sportschau" moderner.

An dieser Stelle sollten wir auch Gerd Rubenbauer, Dieter Adler, Jürgen Emig, Fritz Klein, Volker Kottkamp, Holger Obermann, Jochen Sprentzel, Eberhard Stanjek, Manfred Vorderwülbecke, Ralf Scholt und Klaus Schwarze (Erfinder "Tor des Monats") nicht unerwähnt lassen, die ebenfalls viele lange Jahre als „Sportschau“-Moderatoren aktiv waren.

Heute hat die „Sportschau“ mit den aktuellen Moderator*innen Alexander Bommes, Jessy Wellmer, Michael Antwerpes, René Kindermann und Julia Scharf (Hauptsendung) im Durchschnitt 4,789 Millionen Zuschauer. Noch mindestens vier weitere Jahre darf die „Sportschau“ dank der im Vorjahr erworbenen TV-Rechte am späten Samstagnachmittag die Bundesliga zeigen und ab Sommer soll es beim ARD-Spartensender One freitags ab 22.30 Uhr auch eine Zusammenfassung der 2. Fußball-Bundesliga geben.

Der Mythos „Sportschau“ lebt also weiter – trotz der Konkurrenz von Sky und DAZN.