„Die Unvermittelbaren“ - Trauriges Ende für Herdenschutzhund Calito

Seine Besitzer hatten Calito wegen Überforderung im Tierheim Mainz abgegeben, als er gerade einmal fünf Monate alt war. Trainer Marcel Wunderlich nahm den Jungspund unter seine Fittiche, bis sich Anna und Matthias Olszewsky für den Rüden interessierten. Doch die Reise verlief anders als gedacht.

Calitos Einzug im neuen Heim verlief zunächst komplikationslos. Drinnen zeigt sich der Berghund verschmust, doch er kann auch anders. Bei den Spaziergängen ist Besitzerin Anna schnell überfordert. Calito steigt in die Leine und macht, was in seiner DNA steckt: Beschützen. Er bellt andere Hunde und Menschen an, die sich oftmals vor dem großen Rüden erschrecken. Anna ist mit den Nerven nach wenigen Tagen am Ende und bestellt Hundetrainer Marcel zu sich.

"Angst vor dem Spazierengehen"

Der ahnt nichts Gutes: „Ich habe einen Anruf von Anna bekommen, sie klang sehr aufgelöst. Matthias ist gerade nicht da und sie ist mit dem Hund allein und total verzweifelt. Was genau vorgefallen ist, weiß ich nicht. Sie klang auf jeden Fall so, als müsste Calito wieder ausziehen.“ Ob er mit seiner Vermutung recht behält?

„Ich habe seit Tagen immer mehr gemerkt, wie in mir Angst hochkommt…Angst, vor den Situationen mit ihm. Angst vor dem Spazierengehen“, erklärt Anna verzweifelt. Hundeprofi Martin Rütter zeigt sich zunächst optimistisch: „Er hat an der Leine einen Menschen angepöbelt. Das muss man natürlich trainieren, da müssen wir gegensteuern. Aber das ist für mich noch nicht der Moment, wo ich sage: ‚Alarmstufe Rot‘.“

Martin Rütter startet neuen Aufruf

Doch Anna hat eine Entscheidung getroffen, Calito muss wieder ausziehen: „Ich habe meine Kraft einfach unterschätzt.“ Hundetrainer Marcel will Anna und Calito trotzdem noch einmal beim Spazierengehen beobachten. Eine herannahende Nachbarin nimmt der Herdenschutzhund direkt ins Visier. „Wenn das der Zustand ist und wir das nicht verändert kriegen, dann macht das auch keinen Sinn, dass Calito da bleibt“, so Martin Rütter. 

Er könne Annas Entscheidung gut nachvollziehen, ärgere sich dennoch: „Es ärgert mich, dass die Leute sagen: ‚Wir holen uns einen Herdenschutzhund nachhause‘ und nach einer Woche merken sie: ‚Ne, leider nicht.‘“ Und so landet Calito nach wenigen Tagen wieder im Tierheim. Hundeprofi Martin Rütter startet erneut einen Aufruf: „Wir suchen nach wie vor jemanden für Calito…Wer sich hier in Calito verknallt hat und sich wirklich bewusst ist, was es bedeutet, der möge sich bewerben.“

"Die Unvermittelbaren - Mit Martin Rütter": sonntags um 16:45 Uhr bei RTL