„Die Verräter“: Darum gibt's keinen Hype wie bei „The Masked Singer“ - schade eigentlich

In vielen Ländern war diese TV-Show bereits ein großer Erfolg und nun ist das Format auch in Deutschland bei RTL zu sehen: In "Die Verräter – Vertraue Niemandem!" beziehen 16 Prominente ein Schloss in Frankreich und verdächtigen sich gegenseitig. Ist das spannend?

Drei der Teilnehmer werden von Moderatorin Sonja Zietlow zum Verräter bestimmt - sie dürfen jede Nacht eine Person "ermorden", also aus der Sendung schmeißen. „Ein Schloss, 16 Prominente, drei handverlesene Verräter, nur ich und die Zuschauer kennen das heimtückische Trio“, so die Begrüßung der Zuschauer durch Moderatorin Sonja Zietlow – und damit wird sofort klar: Ein Zuschauer-Rätsel-Hype wie bei der ProSiebens-Show „The Masked Singer“, bei der viele Fans in den sozialen Medien miträtseln und wissen wollen, welcher Promi unter der Maske steckt, wird das Format also nicht auslösen.

Die Zuschauer*innen wissen von Anfang an, wer die Verräter sind - und die lernen sich auch untereinander schnell kennen. Es wird also am TV nicht Woche für Woche mitgerätselt, wer die Bösewichte der Gruppe sind. Vielmehr dürfen die Zuschauer*innen „nur“ beobachten, wie die Loyalen im Dunkeln tappen, sich schnell gegenseitig verdächtigen und am runden Tisch versuchen, die Verräter zu enttarnen und zu verbannen.  

Die erste Folge ist bereits bei RTL+ zu sehen und im TV startet die Show am 20. September mit einer Doppelfolge ab 20.15 Uhr. 

Also nicht spannend? Die Spannung der Show baut sich damit auf, dass nicht klar ist, wer von den Verrätern ermordet wird und ob sie entlarvt werden. Das Preisgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro fließt nämlich nur, wenn bis zur letzten Folge alle Verräter aufgeflogen sind. Es ist ein bisschen wie bei einem Krimi, bei dem der Täter von Anfang an bekannt ist: Kann auch spannend sein, muss es aber nicht.

Wie bei jeder Reality-TV-Show geht es auch bei „Die Verräter“ in erster Linie um die Interaktion der Kandidat*innen. Hier hocken sie aber nicht einfach nur aufeinander rum, müssen ein paar Aufgaben lösen und gehen sich den Rest der Sendezeit auf die Nerven.  Alle Stars der Show sind permanent in das Spiel einbezogen und es spannend zu beobachten, wie eine Gruppendynamik entsteht, bei der abwechselnd jeder von jedem verdächtigt wird.

„Ich versuch mich zu geben, wie ich bin. Ob man loyal oder Verräter ist, das Verhalten bleibt im Grunde das gleiche. Ich hab nicht vor hier eine Rolle zu spielen“, kündigt Schauspieler Florian Fitz zu Beginne der Show an, muss es dann aber doch tun...

Bei der Umsetzung von "Die Verräter" hat sich RTL an den internationalen Vorbildern orientiert und „Die Verräter“ ist eine Mischung aus Game- und Reality-Show.

Ob dem Publikum diese Mischung gefällt, wird sich zeigen. Vielleicht würden die Chancen besser stehen, wenn auch die Zuschauer im Dunkel tappen würden und mitverdächtigen dürften, denn dann wären sie Teil des Spiels - und nicht nur passive Beobachter.