Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Im Interview zur neuen Staffel "Die Verräter - Vertraue Niemandem!", erzählt Sonja Zietlow, was der Umzug der Sendung vom französischen Château de Béguin ins belgische Château de Mielmont bedeutet, was die Sendung dieses Mal an Gruselfaktoren bereithält und welcher Kandidat sie besonders überrascht hat.
Ab Donnerstag, 10. Oktober startet die zweite Staffel von "Die Verräter - Vertraue Niemandem!" auf RTL+. Abrufbar sind zwei Folgen der achtteiligen Staffel, danach folgt wöchentlich eine Episode. Folge eins der Halloween-Ausgabe wird am Donnerstag auch bei RTL um 20:15 Uhr gezeigt.
In der Reality-Spielshow müssen 16 Prominente in einem Schloss sich gegenseitig auf die Spur kommen. Wer sind die Loyalen, wer sind die Verräter? Letztere werden heimlich von Sonja Zietlow (56) ausgewählt und müssen nach und nach Mitspieler eliminieren, um sich den Schatz unter den Nagel zu reißen. Die Loyalen versuchen derweil, die Verräter zu enttarnen. In der Show geht es um bis zu 50.000 Euro.
In der neuen Staffel geht es in ein neues Schloss. Wie anders ist es denn dort?
Sonja Zietlow: Es ist ein richtig tolles Gruselschloss. Man merkt, was da alles war und wie viel Geschichte in diesen Mauern steckt. Es gibt Katakomben, Kerker und hinter jeder Tür ist noch eine Tür. Es hat aber trotzdem eine angenehme Atmosphäre.
Inwiefern ist die Halloween-Ausgabe anders als die erste Staffel?
Zietlow: Erst einmal wird sie auf RTL+ ausgestrahlt, nur die erste Folge gibt es bei RTL. Und wir haben achtmal eine Ein-Stunden-Sendung, was ich persönlich super finde, weil es so richtig knackig ist und total schnell geht. Wir lernen die Leute kennen, es geht sofort ins erste Spiel und dann ist ganz schnell der runde Tisch. Wegen Halloween ist das Setting dementsprechend dekoriert. Es wird ein bisschen morbid und gruselig und bei unseren Spielen spielen sehr viele Geister aus dem Jenseits, Gräber und Gruften und der Tod eine Rolle. In einem fort wird das Licht flackern, es ist kalt und dunkel und die Promis müssen durchrennen wie in einer Geisterbahn. Da kommt es darauf an, wie gut man damit umgehen kann. Bei einer Kandidatin fließen Tränen, weil sie so viel Angst hat...
Wie stehen Sie persönlich zu Halloween, zelebrieren Sie den Abend?
Zietlow: Überhaupt nicht. Hier in Bayern ist das nicht so eine Riesentradition. Obwohl ich dann immer wieder überrascht bin, wenn doch Kinder kommen und Süßes wollen. Dann denke ich mir nur: Wenn es nichts Süßes gibt, dann willst du mir jetzt wirklich Saures geben, oder was? (lacht)
Die zweite Staffel hält wieder einen sehr bunt gemischten Cast bereit. Bei wem waren Sie denn am meisten überrascht, dass er teilnehmen wird?
Zietlow: Über Bruce Darnell habe ich mich sehr gefreut. Er hat immer so ein perfektes Auftreten und man sieht ihn eigentlich sehr selten "privat". Bei "Die Verräter" sind in den Räumen, in denen sich die Teilnehmenden unterhalten, keine Kamerateams mehr, sondern nur diese Remote-Kameras. Die vergessen die Kandidaten dann schnell, so auch Bruce. Manche Sachen sind auch gar nicht reingeschnitten worden, die er erzählt hat (lacht). Das ist das Schöne an dem Format, es geht nicht um irgendwelchen Klatsch und Tratsch, sondern es geht wirklich um das Spiel. Das wissen unsere Prominenten auch. Einige von ihnen kannte ich natürlich wieder nicht, zum Beispiel Influencer sind nicht mein Spezialgebiet. Sie haben sich allesamt top vorbereitet und mit den Spielregeln vertraut gemacht.
Dana Schweiger wird einen ihrer eher selteneren Auftritte haben. Was können Sie über ihre Performance verraten?
Zietlow: Ich fand es spannend, denn wir wussten natürlich gar nicht, was man von ihr als "Ex-Frau von", über die man nicht so viel weiß, erwarten kann. Ich glaube am Anfang hatte sie ein bisschen Jetlag, da war sie ruhiger und ein bisschen verpeilter. Aber sie ist aufgetaut, hat das Spiel mitgespielt und das war schön zu sehen. Ich glaube übrigens, dass dieses Format mit nichtbekannten Leuten auch sehr gut funktionieren würde. Wenn ich mir das englische Format ansehe, sind da auch 20 Normalos, die man nicht kennt. Und trotzdem weiß man sie nach einer Folge einzuschätzen. Das ist wie beim Dschungel, man lernt die meisten durch das Format kennen.
Was müssen die Spieler mitbringen, insbesondere die Verräter?
Zietlow: Ein Spieler muss Freude an diesem Spiel und an Psychologie haben. Er muss sich in die Mitspieler hineinversetzen können. Wie fühlen sie sich jetzt, dass sie verdächtigt werden? Wie kann ich sie überzeugen? Je mehr man versucht, desto mehr gerät man unter Verdacht. Man kann eigentlich fast nur alles falsch machen, wenn man einmal im Fokus ist. Bei den Verrätern gilt es: Wie kann man unter dem Radar fliegen? Es zerreißt sie, die Leute, die sie wirklich alle liebgewonnen haben, zu verraten. Man wird in den Arm genommen und getröstet, obwohl man ihnen gerade ins Gesicht gelogen hat. Das ist eine psychische Tortur. Aber das Wichtigste als Verräter ist, dass man sich vorstellt, man wäre ein Loyaler und dann aus dessen Blickwinkel agiert. Ich muss sagen, wir haben bisher immer ein gutes Gespür gezeigt, wen wir als Verräter auswählen, sie haben wirklich immer ideenreich gespielt. Die Auswahl treffe ich übrigens nicht alleine, vor dem runden Tisch setzen wir uns zusammen und beraten uns auch mit einer Psychologin.
Wie würden Sie sich denn selbst als Verräter anstellen?
Zietlow: Ich würde wahrscheinlich sehr schnell rausgewählt werden, weil mir alle die Verräter-Rolle zutrauen (lacht). Ich kann aber wirklich nicht gut lügen. Ich kann vielleicht Dinge weglassen oder Notlügen oder Halbwahrheiten verbreiten. Aber jemanden richtig ins Gesicht lügen - da bekomme ich allein durch die Vorstellung Beklemmungen. Dieser menschliche Aspekt würde mir sehr schwerfallen.
Wie unterscheidet sich Ihre Rolle als Moderatorin im Vergleich zum Dschungelcamp?
Zietlow: Bei "Die Verräter" bin ich komplett neutral, ich darf mir nichts anmerken lassen. Was mir Spaß daran macht, ist diese Spannung herzustellen, die Stimmung ein bisschen anzuheizen und den Leuten mit diebischer Freude die Ratlosigkeit an den Gesichtern abzulesen, wer denn nun der Verräter ist. Die Allwissende zu sein, ist schon eine große Freude und der runde Tisch ist einfach grandios.
Die Sendung hat kürzlich den Deutschen Fernsehpreis abgeräumt. Was bedeutet so ein Preis für Sie?
Zietlow: Mir persönlich bedeutet der von einer Jury vergebene Preis weniger, aber ich freue mich natürlich für die Produktion mit. Denn der Preis gebührt am Ende ja der ganzen Produktion und deren engagierter Arbeit hinter den Kulissen. Es lenkt noch mal zusätzlich das Augenmerk auf die Sendung und die Macher werden bestärkt und honoriert dafür, dass sie ein tolles Format und eine tolle Staffel hingelegt haben. Ich würde mich mehr über einen Publikumspreis freuen, die finde ich einfach am allerbesten, da ich mir wünsche, dass die Zuschauer genauso für das Format brennen und es so toll finden wie ich.
Das Dschungelcamp steht auch schon wieder fast vor der Tür. Wann und wie beginnen für Sie die Vorbereitungen?
Zietlow: Für mich haben die kleinen Vorbereitungen insofern begonnen, als dass wir unsere Flüge und die Unterkunft rausgesucht haben. Dann folgt auch ein Treffen mit dem Sender für erste Infos zu den Kandidaten. Ansonsten kann man sich auf das Format gar nicht vorbereiten. Man muss gucken, was kommt.
Welches Fazit ziehen Sie aus dem ersten Allstars-Dschungelcamp?
Zietlow: Das Drehen hat super viel Spaß gemacht, weil Südafrika einfach ein tolles Land ist und sehr schöne Locations bietet. Als Fernsehzuschauer fand ich es unterhaltsam, mir persönlich haben aber als Nicht-Reality-Gucker auch ein paar "langweiligere" Personen im Camp gefehlt. Wie im Live-Dschungel brauchen wir diese Reality-Leute, die immer Stimmung machen, aber es braucht eben auch immer die Gegenparts, die etwas ruhigeren Leute, die dann einfach gucken, wenn eine Kim Virginia durchs Camp stiefelt. Ein bisschen was zum Durchatmen (lacht). Mola war bei den Allstars noch der Normalste, der dann auch mal was Anständiges gesagt hat. Danni Büchner war auch überraschend handzahm, ist ruhig geblieben und wirklich nicht ausgerastet.