Folge Vier 

„Die Welpen kommen“ - Wesenstest erschüttert Rütter: „Erschießen wir den Hund?“

26.03.2023 um 12:32 Uhr

Familie Palchyk aus Bad Homburg holte sich einige Monate nach dem Tod ihrer American-Staffordshire-Terrier-Hündin Vicky einen Welpen derselben Rasse nachhause. Hündin Irma hat sich gut in das Familienleben integriert, doch in Hessen ist es für Listenhunde Pflicht, einen Wesenstest zu bestehen. Die Anspannung vor dem Test ist bei allen Familienmitgliedern groß.

Kampfhunde gelten in vielen Bundesländern als besonders gefährlich und müssen deshalb einen sogenannten Wesenstest bestehen, um kein Risiko für die Gesellschaft darzustellen. Hundeprofi Martin Rütter sieht das ganz anders: „Statistisch betrachtet, sind viele andere Rassen viel häufiger in der Situation. Natürlich, diese Hunde sind wuchtig und wirken sehr bedrohlich. Statistisch sind die aber nicht auf den Top-1 Plätzen. Das ist Stimmungsmache.“ Familie Palchyk, die in Hessen lebt, muss mit ihrer Staffordshire-Terrier-Hündin Irma eben diesen Wesenstest absolvieren.

Rütter fassungslos: "Erschießen wir den Hund?" 

„Heute zeigen wir der Welt, was für ein toller Hund die Irma ist“, ist sich Mama Isika sicher. Eine gewisse Grundnervosität ist natürlich dennoch vorhanden. Denn sollte Irma den Test nicht bestehen, würde sie umgehend eingezogen werden. „Was passiert denn dann? Erschießen wir den Hund?“, fragt Rütter mit bitterer Miene. Tatsächlich berichtet die Prüferin von zahlreichen Einschläferungen. „Hessen ist Hundemäßig ein ganz brutales Hundeland. Hier sind am Anfang wahnsinnig viele Hunde eingeschläfert worden. Viel mehr als in anderen Bundesländern.“

"Das aller lächerlichste"

Die Prüferin testet, ob sich Irma gut „handeln“ lässt, also, ob auch Fremde gut mit dem Hund umgehen können. Als nächstes werden Alltags- und Stresssituationen getestet. Das Ganze geht so weit, dass die Prüferin sogar Drohgebärden vor dem Hund aufführt. Ein wenig merkwürdig sieht das schon aus, aber Irma bleibt ganz ruhig und besteht den praktischen Teil des Tests. Zusätzlich müssen die Palchyks noch einige Fragen bezüglich der Hundehaltung beantworten. Ein Knackpunkt für Rütter: „Das ist das aller lächerlichste. Es ist in Nordrhein-Westfalen so, dass in der aktuellen Sachkundeprüfung Fragen auf eine Art und Weise beantwortet werden sollen, die wissenschaftlich falsch sind.“

Rütter verweigerte Test-Fragen

Der Hundeprofi habe selbst auch einmal diese Fragen beantworten sollen, sich aber geweigert. „Ich habe denen geschrieben und gesagt: ‚Passt mal auf. Ich biete euch an, dass wir das kostenlos überarbeiten und dann sehen wir uns wieder. Ansonsten leckt mich mal! Habe ich nie wieder von gehört. Eine ganz spannende Sache.“ Familie Palchyk ist happy, Irma hat den Test mit Bravour gemeistert. Eine Bitte hat Mama Isika noch zum Schluss: „Ich würde mir wünschen, dass die Politik ein bisschen umdenkt und nicht nur in Hessen, sondern bundesweit ein Ruck passiert, dass da umgedacht wird.“

"Die Welpen kommen": Sonntags um 16.50 Uhr bei RTL 

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