Nordseeinsel droht der Untergang: Pellworm vor der Sintflut?

Eine ZDF-Doku aus der Reihe „37°“-Reihe zeigt, wie stark die Insel Pellworm vom Klimawandel betroffen ist. Die Inselbewohner haben Angst, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht reichen, um dem Anstieg des Meeresspiegels entgegenzutreten.

Der steigende Meeresspiegel und häufiger auftretender Starkregen könnten dazu führen, dass Pellworm dauerhaft überflutet wird und untergeht. Die „37°“-Reportage „Vor uns die Sintflut – Eine Insel kämpft gegen den Klimawandel“ (Dienstag, 22.15 Uhr im ZDF und in der Mediathek) begleitet Bewohner der Nordseeinsel und der dazugehörenden Hallig Süderoog, die sich für den Erhalt ihrer Heimat einsetzen, aber den Veränderungen durch den Klimawandel scheinbar machtlos gegenüberstehen.

"Man spürt den Klimawandel zu jeder Jahreszeit", sagt Ernst August Thams, der als Biobauer und Deichgraf auf Pellworm die Veränderungen in der Natur täglich vor Augen hat. "Der Meeresspiegel steigt an, und gleichzeitig steigt der Niedrigwasserspiegel." Große Sorgen bereitet ihm deshalb das Entwässerungssystem der Insel. Wenn der Meeresspiegel ansteigt, verkürzen sich die Niederwasserzeiten. Dann staut sich das Wasser, das Sammelbecken läuft über, und die Straßen und Felder werden überschwemmt.

10 bis 40 Mal im Jahr heißt es auf der Insel "Land unter". Das ist so gewollt, denn durch die Fluten werden Sedimente auf der kleinen Insel abgelegt, sie wächst. Die Frage ist nur, wächst sie schneller als das Wasser steigt? Um die Halligen zu retten, gibt es viele Vorschläge: Deiche, die Häuser auf hydraulische "Tische" zu stellen, Sandaufspülungen oder sie einfach mehr überschwemmen zu lassen, damit sie natürlich in die Höhe wachsen können.

Aber die Maßnahmen können den Anstieg des Meeresspiegels nicht stoppen. Das gleiche Schicksal könnte übrigens auch Sylt, das rund 45 Kilometer weiter nördlich liegt, bevorstehen.

„37°“-Reportage „Vor uns die Sintflut – Eine Insel kämpft gegen den Klimawandel“: Dienstag, 14. Februar, um 22.15 Uhr im ZDF und fünf Jahre in der Mediathek abrufbar.