Interview zur neuen Paramount+-Serie

"Eine Billion Dollar": Philip Froissant würde die Superreichen zur Kasse bitten

23.11.2023 um 15:46 Uhr

Die neue Serie "Eine Billion Dollar" basiert auf dem Bestseller von Andreas Eschbach und ist ab heute bei Paramount+ verfügbar: Der Fahrradkurier John ist plötzlich steinreich und startet die Rettung der Welt.

Gestern noch ein mittelloser Fahrradkurier, heute der reichste Mensch der Welt: An seinem 25. Geburtstag ändert sich das Leben von John Pohlmann (Philip Froissant) radikal. Als der Berliner erfährt, dass er Alleinerbe eines gewaltigen Vermögens sein soll, glaubt er zunächst an einen Irrtum. Ist es aber nicht.

Der Ursprung seines plötzlichen Reichtums reicht mehr als 500 Jahre zurück. Im Laufe der Jahrhunderte ist das ursprünglich angelegte Geld durch den Zins- und Zinseszins-Effekt auf eine Summe von einer Billion Dollar angewachsen – das ist eine Eins mit zwölf Nullen! Allerdings ist an das Erbe eine Prophezeiung geknüpft: John übernimmt mit dem Geld die Mission, die Zukunft der Menschheit zu retten. Angesichts von Kriegen und Krisen allerorts eine Herkulesaufgabe.

Philip Froissant spielt den superreichen Weltretter 

Der 29-jährige Philip Froissant, der für seine Darstellung von Österreichs Kaiser Franz Joseph I. in der sechsteiligen Serie „Die Kaiserin“ 2023 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, spielt den Multimillionär-Normalo John Pohlmann, der plötzlich von viele zwielichtigen Charakteren umgeben ist.

Im Interview mit TV DIGITAL-Chefreporter Mike Powelz erklärt er seine Sicht aufs Geld und erzählt von den Dreharbeiten in Deutschland, Italien und Frankreich.

Was ist der schauspielerische Reiz an der Rolle des Giovanni „John“ Fontanelli?

John ist ein unglaublich freiheitsliebender Mensch, jemand der sich eigentlich bewusst als Fahrradkurier, in gewisser Weise, von den Zwängen der Gesellschaft befreit hat. Ich glaube im Herzen lehnt John das Konstrukt von Macht, in welcher Art sie sich auch entfaltet, ab. Nun wird er in diese neue Welt geworfen, hat mit dem Vermögen verbunden einen riesigen Einfluss und muss sich der schier unlösbaren Aufgabe stellen damit den Menschen ihre verlorene Zukunft zurück zu geben. John ist in der Hinsicht ein klassischer unfreiwilliger Held. Mit dieser Reibung umzugehen und dem inneren Konflikt Johns Leben einzuhauchen, war ein großer Reiz für mich.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besonderer, das Alleinstellungsmerkmal, der USP der Serie?

Die Serie hat ein sehr hohes Tempo, die Ereignisse überschlagen sich und dadurch entsteht eine starke Sogwirkung. Gleichzeitig ist es die Idee von einem so großen Vermögen, die scheinbar alles möglich macht, um dann aber doch schnell an seine Grenzen zu stoßen. Das wirft die allgemeine Frage auf, wie es uns überhaupt möglich ist als Individuen etwas zu verändern - mit Geld etwas zu verändern.

Wie war der Dreh, gibt’s eine Anekdote?

Der Dreh war ein wahnsinniger Ritt. Wir haben in Italien gedreht, in Florenz, Lucca, Turin, auf Fuerteventura und in Berlin. Ich durfte Jetski und Ferrari fahren, es gab reichlich Actionszenen - generell viele unfassbar tolle Motive. Es gibt eine Szene, in der ich Stage Dive und aus etwa 2,5m Höhe in eine Menschenmenge springe. Bei einem der Takes habe ich mich mit dem Arm in einem Kabel einer an der Decke angebrachten Leuchtstoffröhre verheddert. Ich fiel auf die Matte und Glasscherben regneten auf mich hinab. Das war auf alle Fälle ein Schockmoment, aber zum Glück hat sich dabei niemand verletzt.

Wie hat sich Ihre Sicht auf Geld – und die damit verbundene Macht – durch die Beschäftigung mit dem Stoff verändert?

Das ist eine gute Frage. Ich glaube, wie John, dass niemand allein so viel Geld besitzen sollte. Superreiche hinterlassen einen so viel größeren ökologischen Fußabdruck und tragen damit sehr viel mehr zur Zerstörung des Planeten bei, dass man sie dafür definitiv viel mehr zur Kasse bitten sollte. Allgemein stellt sich mehr und mehr die Frage, wie man damit umgeht, wenn Privatpersonen auf Grund ihres Vermögens, unsere Demokratien und das Weltgeschehen zu ihren Gunsten beeinflussen können, wie in der Serie, dann sollte uns das alle nachdenklich stimmen.

Was würden Sie mit 1 Billion Dollar anfangen, um die Welt zu retten?

Ich glaube, ich würde versuchen sehr kluge Köpfe zu versammeln, und mich dafür einsetzten, dass auf demokratische Weise ein Weg gefunden wird, mit dem Geld möglichst viel Gutes zu tun. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan. Im Grunde ist das auch, was John versucht, nur stößt er dabei auf mehr Widerstände, als ihm lieb ist - und tritt mächtigen Menschen auf die Füße. Ich glaube dieser Aufgabe wirklich gerecht zu werden, ist schier unmöglich.

"Eine Billion Dollar": Ab dem 23. November 2023 bei Paramount+ verfügbar

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