Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Ostdeutschland wurde nach der Wende von der Mafia unterwandert. Eine ARD-Doku zeigt jetzt, wie das passieren konnte. Eine der gefährlichsten Gruppen der italienischen Mafia, die kalabrische Ndrangheta, hat über die Jahrzehnte ihre kriminellen Strukturen aufgebaut - unter anderem in Thüringen und Sachsen. Dafür wurde ein großes Firmen- und Restaurantnetzwerk erschaffen.
Jens Kehr vom Landeskriminalamt Thüringen erklärt: „Das Eintreffen der ersten mutmaßlichen Mitglieder der Ndrangheta Mitte der 90er-Jahre war der Zeitpunkt, an dem Erfurter Gastronomie in bester Lage sukzessive übernommen wurde. Wir sprechen dort mittlerweile über ein Vierteljahrhundert.“
Die Doku „Mafia-Kolonie Ostdeutschland - Der blinde Fleck der Deutschen Einheit“ beleuchtet nicht nur die Zeit kurz nach dem Mauerfall, sondern zeigt die Unterwanderung der neuen Bundeländer durch die italienische Mafia über einen Zeitraum von 30 Jahren. Recherchiert haben hier die Reporterteams des MDR und der F.A.Z.
Um die Unterwanderungsbemühungen ganzer ostdeutscher Städte und Regionen durch die Mafia abzubilden, reisten die Journalisten in das süditalienische Kalabrien. Dort trafen sie Polizisten und Staatsanwälte und recherchierten in den Orten, aus denen die Mitglieder der Clans kommen, die seit knapp 30 Jahren in Ostdeutschland ihre Geschäfte betreiben. Die Doku zeigt außerdem, mit welchen Geld-Summen die Mafia bereits seit Anfang der 2000er-Jahre operierte und wie sie ihre Geschäfte organisierte.
Der Film zeigt, dass die kriminellen Strukturen in Ostdeutschland bis heute vorhanden sind. Dabei haben sie nichts von ihrer kriminellen Bedrohung für die Demokratie und das gesellschaftliche Zusammenleben verloren. Die Dokumentation „Mafia-Kolonie Ostdeutschland - Der blinde Fleck der Deutschen Einheit“ läuft heute, 22.02.2021, 22.50 Uhr im ERSTEN.