Nach der Karriere als Leistungsschwimmerin

Franziska van Almsick: „Meine Kinder haben mir das Leben gerettet“

28.08.2021 um 13:15 Uhr

Was kommt nach dem Leistungssport? Für viele Athleten und Athletinnen beginnt eine düstere Zeit, wenn sie ihre Karriere beenden, denn der langjährige Lebensinhalt bricht weg. Es tut sich ein großes Loch auf. Das hätte auch Weltklasse-Schwimmerin Franziska van Almsick so gehen können. Nach vier olympischen Silbermedaillen, sechsmal Bronze und zahlreichen anderen Auszeichnungen beendete sie ihre Karriere als aktive Sportlerin. Im Kölner Treff erzählte sie gestern von der Zeit danach und von aktuellen Projekten.

Ein neues Leben nach dem Ende der Sport-Karriere

„Meine Kinder haben mir ein bisschen das Leben gerettet. Das hört sich jetzt theatralisch an, aber ich habe meine sportliche Karriere beendet, die toll war und die sehr besonders war. Ich bin relativ kurz danach schon Mutter geworden. Ich konnte gar nicht mehr darüber nachdenken, was ich verloren habe, weil ich meinen Sport nicht mehr ausübe“, berichtete die Ex-Leistungsschwimmerin im Gespräch mit Bettina Böttinger. Als Familienmensch habe sie sich immer Kinder gewünscht, verriet sie: „Ich habe mich in meinem neuen Leben schneller zurechtgefunden, weil ich wieder so erfüllt war von Liebe und Freude.“

Kinder und Erwachsene sollen schwimmen lernen

Ihr Engagement für den Schwimmsport hat Franziska van Almsick trotz des „neuen Lebens“ nicht abgelegt. Heute setzt sie sich mit ihrer Stiftung unter anderem dafür ein, dass Kinder schwimmen lernen. Das sei nämlich heute keine Selbstverständlichkeit mehr: „Ich habe festgestellt, dass es vielen wichtiger ist, dass die Kinder in der Grundschule schon Chinesisch können oder eine zweite Fremdsprache und vielleicht auch ein oder zwei Musikinstrumente. Das ist ja auch toll, aber wir haben vergessen, dass unsere Kinder schwimmen lernen müssen.“

Gerade in der Corona-Pandemie habe sich das Problem verschärft, denn die Hallenbäder seien geschlossen und der Schwimmunterricht in den Schulen sei ausgefallen. Auch andere Möglichkeiten seien begrenzt- aus finanziellen Gründen oder aus Gründen der Kapazität: „Die privaten Schwimmkurse kosten einfach Geld. Ich weiß von Freunden in München, dass man sein Kind schon ab dem dritten Lebensjahr anmelden sollte für einen Schwimmkurs, weil es Riesen-Wartelisten gibt.“

Mit ihrer Stiftung will Franziska van Almsick hier aushelfen. Ihr ist es außerdem wichtig, dass auch Erwachsene schwimmen können. „Wann denken wir in jungen Jahren daran, etwas zu erlernen, was uns im Alter noch fit hält? Da gehört Schwimmen eindeutig mit dazu.“

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