Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Die vierteilige ZDF-Miniserie „Furia“ erzählt die packende Story einer Agentin, die eine rechte Terrorzelle stoppen muss.
Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Dirk Oetjen
Das Unheil lauert in der idyllischen Fjordlandschaft Norwegens: Eine im abgeschiedenen Städtchen Vestvik angesiedelte rechtsextreme Zelle plant, mit Hass und brutaler krimineller Energie einen Funkenschlag auszulösen, der ganz Europa in Brand setzt. Undercover-Agentin Ragna hat die Zelle als Bloggerin Furia infiltriert, die hetzerische Parolen im Internet verbreitet und zur gefeierten Stimme ihrer Anhänger wird.
Die neue deutschnorwegische Thrillerserie „Furia“ (ab Sonntag, 7. November, 22.15 Uhr, ZDF) erzählt, wie Ragnas Tarnung permanent entlarvt zu werden droht – auch durch den nicht eingeweihten Polizisten Asgeir (Pål Sverre Hagen), der vor Ort gegen die Gruppe ermittelt. Und allmählich wird klar, dass die gut vernetzte Zelle tatsächlich die politischen Geschicke des gesamten Kontinents verändern könnte: mit einem zweiten 9/11 auf europäischem Boden.
Kreative aus Norwegen und Deutschland bildeten bei der norwegisch-deutschen Koproduktion das Autoren- und Regie-Team hinter der Kamera und auch vor der Kamera sind bekannte Schauspieler aus beiden Ländern zu sehen. Die deutschen Stars der Serie sind Nina Kunzendorf, Ulrich Noethen, Johann von Bülow, Benjamin Sadler und Christian Berkel.
In der Hauptrolle stand die Norwegerin Ine Marie Wilmann vor der Herausforderung, eine Agentin darzustellen, die eine Extremistin spielt. Die 36-Jährige absolvierte eigens ein Kickboxtraining, um für die Actionszenen gewappnet zu sein. „Für meine letzte große Rolle, die Eiskunstläuferin Sonja Henie, hatte ich Ballett und Eiskunstlauf trainiert, um offen, elegant und ausgeglichen zu erscheinen. Für ,Furia‘ habe ich nun in einem Fightclub brasilianisches Jiu-Jitsu, Boxen und MMA gelernt. Ich musste defensiv sein, das komplette Gegenteil also“, sagt sie. „Am Anfang habe ich nur gekichert, ich dachte, das glaubt mir keiner. Aber jetzt besitze ich sogar meine eigenen Boxhandschuhe und bin süchtig danach.“
Die Wunden von Utøya Ihre Figur Ragna hat für die Mission eine sehr persönliche Motivation: Ihre Schwester Sis kam bei dem Anschlag am 22. Juli 2011 auf der Insel Utøya ums Leben. „Das Thema ist in Norwegen noch sehr präsent. Gerade jetzt, zehn Jahre nach den Attentaten, hat es viele Debatten gegeben, auch sehr nuanciert. Es ist wichtig, dass wir immer wieder darüber sprechen, was zu solchen Terrorakten führen könnte, um sie zu verhindern.“
Ihre deutsche Kollegin Nina Kunzendorf fügt hinzu: „Ich habe in Gesprächen mit den norwegischen Kollegen bemerkt, wie tief die Wunde von Utøya noch sitzt“, so die 50-Jährige. „Leider gibt es das inzwischen in jedem Land. Norwegen hat Utøya, Frankreich hat Bataclan und Stade de France. Bei uns war es zuletzt der Breitscheidplatz.“ Kunzendorf spielt Kathi Falke, Abteilungsleiterin im deutschen Innenministerium. Sie versucht, die Zelle, deren Machenschaften nach Berlin führen, zu stoppen. Allerdings schenkt ihr niemand Glauben.
Obwohl „Furia“ mit der Bedrohung des rechten Terrors einen ernsten realen Hintergrund hat, ist die Serie vor allem ein Thriller – ziemlich überbordend, aber mit zwei toughen Heldinnen und packenden Wendungen.
„Furia“: Sonntag, 7. November, 22.15 Uhr, ZDF, weitere Folgen am 8., 14. und 15. November