Pestizide und Zusatzstoffe keine Seltenheit

Fusel-Alarm: Die fiesen Tricks der Weinindustrie

01.11.2021 um 21:07 Uhr

Die Deutschen lieben Wein - vor allem, wenn er günstig ist. Fast die Hälfte des Weins in Deutschland wird mittlerweile beim Discounter aus dem Regal gekauft. Besonders beliebt: Günstige Weine aus Südafrika, die unter zweifelhaften Bedingungen hergestellt werden.   

Im Durchschnitt zahlen die Deutschen für eine Dreiviertelliterflasche Wein 2,34 Euro im Supermarkt und beim Discounter. Der beliebteste Import-Wein aus Übersee ist Wein aus Südafrika. Gut und günstig - das ist das Image. Doch der starke Preisdruck sorgt für schwierige Zustände auf südafrikanischen Weingütern. Für die ZDF-Doku „Spritzen und tricksen“ recherchierten die WISO-Autor*innen auf südafrikanischen Weinregionen die Arbeitsbedingungen und zeigen auf, wer den Preis dafür zahlt, dass südafrikanischer Wein für unter drei Euro im Supermarkt erhältlich ist.

Pestizide in vielen Bordeaux-Weinen

Auch Wein aus der Region Bordeaux wird in Deutschland geschätzt und viel getrunken. Die Region Bordeaux ist eine der größten Weinbauregionen Europas: Auf 112 000 Hektar Fläche wird Wein produziert, aber längst nicht überall nachhaltig. Viele französische Weingüter erreichen die gewohnte Qualität nur mit Pestiziden, die sich teilweise im Wein nachweisen lassen. WISO sprach mit Wissenschaftler*innen über den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Schönungsmitteln im Weinbau.

Und auch in Deutschland ist der Wein nicht immer der edle, reine Tropfen. Neben Pestiziden im Weinberg beim konventionellen Anbau können nach der Ernte im Weinkeller mehr als 50 Zusatzstoffe eingesetzt werden. All diese Mittel sind völlig legal und ungiftig. Und: die meisten Weinbaubetriebe verwenden sie auch.

"WISO-Dokumentation: Spritzen und tricksen - Das schmutzige Geschäft mit dem Wein": Mo, 1. November, ab 19.25 Uhr, ZDF und hier in der Mediathek.

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