Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Zwei Familien aus völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Welten prallen in der TV-Komödie „Gäste zum Essen“ bei einem Abendessen aufeinander. Matthias Koeberlin spricht im Interview über seine Rolle als Vater einer schwierigen Tochter und sein Aus als TV-Ermittler Hartwig Seeler.
Soraya und André Faber, ein gutsituiertes Architekten-Ehepaar, machen sich Sorgen um ihre 16-jährige Tochter Mila, die ihnen und in der Schule zu entgleiten droht. Sie vermuten, dass das am vermeintlich schlechten Einfluss ihres Freundes Leon liegt und beschließen zu handeln. Die Fabers laden Leons Eltern Viktor und Monika Popov zum festlichen Abendessen ein.
Die Gäste sind in Kampfstimmung und wollen sich von den „Bonzen nicht“ unterbuttern lassen! Nach der holprigen Begrüßung gibt es die ersten Überraschungen: Leon ist längst nicht der Loser mit dem schlechten Einfluss, wie Milas Eltern gern glauben wollten, sondern der Klassenbeste. Die noch größere Überraschung wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.
Die Gäste sind in Kampfstimmung und wollen sich von den „Bonzen nicht“ unterbuttern lassen! Nach der holprigen Begrüßung gibt es die ersten Überraschungen: Leon ist längst nicht der Loser mit dem schlechten Einfluss, wie Milas Eltern gern glauben wollten, sondern der Klassenbeste. Die noch größere Überraschung wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.
TV-Star Matthias Koeberlin spielt den eher ruhigen, introvertierten André Faber und erklärt, was ihn privat als Vater und Ehemann von der Rolle unterscheidet. Der 49-jährige Schauspieler, der zeitgleich drei TV-Ermittler gespielt hat, überrascht außerdem mit der Nachricht, dass nach dem Aus von „Kommissar Marthaler“ auch die „Hartwig Seeler“-Reihe eingestellt wurde, in der er ebenfalls die Hauptrolle spielte.
Ein Interview von Kristina Heuer
Hier prallen zwei sehr unterschiedliche Familien aufeinander. Welche ist Ihrer eigenen am nächsten?
Eine Schnittmenge aus beiden. Trotzdem unterscheidet sich meine Familie doch sehr. Ich kann mich mit beiden identifizieren und finde, dass sie sehr nachvollziehbare, sympathische Seiten haben. Ihre menschlichen Schwächen werden wunderbar erzählt.
Worin erkennen Sie sich konkret wieder?
Wenn man Kinder hat, gibt es natürlich Reibereien, die, wenn die Kleinen ein gewisses Alter erreichen, größer werden. Viele Probleme, die erörtert werden, kann ich nachvollziehen, vor allem die Reibung zwischen Alt und Jung.
Sie selbst haben einen Sohn, oder?
Ja, genau. Der ist auf der Schwelle zum Mann werden, zwischen Baum und Borke und alles, was dazugehört. Jedes Wort und jede Information muss man ihm aus der Nase pulen. Er ist sehr für sich, aber ansonsten ein vernünftiger und reflektierter, junger Mann, der sich da ganz gut durchkämpft. Die Pubertät ist schließlich kein Spaziergang.
Finden Sie, dass Sie in Ihrer Rolle Andre ein Vorzeigevater sind?
Das weiß ich nicht. Andre versucht mit allen Mitteln, es hinzubekommen, ein guter Vater und Ehemann zu sein. Er ist ein sympathischer Kerl, der ein wenig unter dem Pantoffel steht, aber auch für seine Sachen kämpft.
Andre ist seit 18 Jahren verheiratet. Er sagt, Respekt, Zuverlässigkeit und Wertschätzung seien wichtiger als Sex. Wie lange sind Sie verheiratet und welche Eigenschaften finden Sie in der Ehe noch wichtig?
Ich bin seit 17 Jahren verheiratet und ich glaube, Humor steht einem nicht im Wege. Alles läuft über gute Kommunikation, man sollte sich immer wieder austauschen, auch im Schlechten. Ohne miteinander zu reden, wird es nicht funktionieren. Und es ist auch wichtig, nicht immer den eigenen Kopf durchzudrücken, sondern kompromissbereit zu sein. Selbst im größten Streit sollte man Respekt füreinander bewahren.
Hier treffen zudem zwei sehr unterschiedliche Männer aufeinander.
Viktor findet es wichtig, den Frauen zu zeigen, wo es langgeht. Andre möchte stattdessen für seine Familie da sein und ein Vertrauensverhältnis zur Tochter und Frau haben.
Sind Sie denn eher so introvertiert wie Andre oder extrovertiert wie Viktor?
Ich bin eher introvertiert, wobei so würde ich es auch nicht nennen. Ich höre sehr gerne zu, muss aber nicht selbst reden oder gar den Abend mit meinen Geschichten bestreiten. Für mich passt die ruhige Position und ich klinke mich dann aus dem Hintergrund mit kleinen Anekdoten ein.
Welche Essenseinladungen mögen Sie nicht?
Ich mag diese gesetzten, beruflichen Essen nicht. Da halte ich mich eher kurz.
Sind Sie Zuhause auch so engagiert wie Andre?
Ich kann im Haushalt durchaus entspannend. Sich dort zu betätigen, ist aber auch nichts Ehrenrühriges. Ich mache das gerne.
Was denn besonders?
Verschiedenes, ich habe mit Hausarbeit absolut keine Berührungsängste. Ich koche gern, aber viel kleiner als Andre, nicht mit Schäumchen und ich brauche auch keine Venusmuschel, sondern improvisiere gern mit dem, was der Schrank hergibt. Ich habe auch immer wieder einen Staubsauger in der Hand. Besonders befriedigend finde ich es, die Fenster halbwegs streifenfrei zu putzen.
Sie sind neben Hinnerk Schönemann einer der wenigen Schauspieler, der mehrere langlaufende Ermittlerrollen gleichzeitig spielen darf. Woran liegt das?
Das habe ich mich in einer stillen Stunde auch schon gefragt. Anscheinend traut man mir zu, dass ich die Bösen finden und überführen kann. (lacht) Das Krimigenre ist das weitverbreitetste im Lande und man kann sich dem nur schwer entziehen, aber warum ausgerechnet ich immer angefragt werde, kann ich nicht sagen.
Für den „Bodensee-Krimi“ stehen Sie dieses Jahr noch vor der Kamera, bei „Kommissar Marthaler“ gibt es keine neuen Folgen mehr, aber was ist mit der Hartwig Seeler-Reihe? Ist sie tatsächlich beendet?
Ja, auf eigenen Wunsch. Wenn eine Geschichte zu Ende erzählt ist, muss man das nicht über Gebühr weitererzählen. Es hat sich angeboten, den Kreis zu schließen.
Schlüpfen Sie denn in neue Ermittlerrollen?
Im Moment nicht, auch wenn ich oft dafür angefragt werde. Von den klassischen Ermittlerrollen würde ich derzeit auch Abstand nehmen. Da haben mal andere Schauspieler eine Chance verdient (lacht). Es gibt einige andere neue Projekte, aber die sind noch nicht spruchreif.
„Gäste zum Essen“: Do, 14. September, 20.15 Uhr im ZDF und in der Mediathek