Fake-Entschuldigungen von Jens Riewa

Gezielte Desinformation: „Tagesschau“ wurde Opfer von KI-Betrug

14.11.2023 um 14:05 Uhr

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wurden gefakte Audio-Dateien produziert und von Betrügern veröffentlicht, in denen sich die "Tagesschau" für angebliche Lügen entschuldigt.

Insgesamt drei gefälschte Audio-Dateien sollen laut einem Bericht der „Tageschau“ im Umlauf sein. Darin sind die "Tagesschau"-Sprecher Jens Riewa (60) sowie seine Kollegin Susanne Daubner (62) zu hören, die von einer KI erzeugte Fake-Entschuldigungen zum Besten geben.

"Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur Tagesschau. Heute möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen. Seit über drei Jahren lügen wir Ihnen dreist ins Gesicht", heißt es dort im Anschluss an das „Tagesschau“-Jingle. "Das wird hier ausgenutzt, um gezielt Desinformation zu verbreiten", erklärt Marcus Bornheim (49), Chefredakteur von ARD-aktuell in Hamburg. Er hält es zudem für absurd, dass Menschen, die die Presse als "Lügenpresse" bezeichnen, solche Fake-Audios verbreiten.

Gefakte  Entschuldigungen für bewusste Manipulation und Lügen

Thematisch werden in den Audio-Fake-News der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die angebliche "Denunzierung" von Demonstranten behandelt. Es ist die Rede von vermeintlichen Entschuldigungen und von "bewusster Manipulation" und "Lügen" in der Berichterstattung durch die ARD. Die "Tagesschau" soll gelogen haben, als sie "anständige Bürger aus der Mitte der Gesellschaft als Rechtsextreme, Reichsbürger oder Corona-Leugner denunzierten". Diese Sequenz wurde unter anderem bei einer Demo am gestrigen Montag in Dresden vor den Protestierenden abgespielt.

"Für all diese einseitige Berichterstattung und bewusste Manipulation, insbesondere für die Denunzierung unserer Mitmenschen, müssen wir uns ausdrücklich im Namen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entschuldigen", soll es immer am Ende der Audio-Dateien heißen.

Man muss aber nur etwa genauer hinhören, um zu erkennen, dass die Botschaften nicht echt sind: Die Stimmen von Daubner und Riewa klingen in den gefälschten Inhalten mechanisch, die Betonungen sind teilweise falsch und die Sprachmelodie unterscheidet sich von den echten Sprechern. Weil sich KI aber schnell weiterentwickelt, werden diese Schwächen wohl nur vorrübergehend zu erkennen sein und eine Unterscheidung zwischen wahr oder nicht wahr dürfte in Zukunft immer schwieriger werden.

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