"Anne Will", "maischberger" und "Hart aber fair" in der Kritik

Gleiche Themen, gleiche Gäste: ARD rechnet knallhart mit eigenen Talkshows ab

21.08.2023 um 17:28 Uhr

Bei "Anne Will", "maischberger" und "Hart aber fair" wird zu häufig mit ähnlichen Gästen immer über die gleichen Themen diskutiert. Zu diesem Schluss kommt jetzt das oberste Kontrollgremium der ARD.

Das berichtete zuerst die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein internes Papier. Die SZ zitiert aus Papieren, in denen dass das oberste Kontrollgremium der ARD mit Blick auf die Ende 2023 auslaufenden Verträge der Polit-Talks im Ersten um „zeitnahe Information und beratende Einbeziehung hinsichtlich einer künftigen crossmedialen Gesamtkonzeption" bittet. ARD-Chef Kai Gniffke und die Programmdirektorin Christine Strobel wurden aufgefordert, neue Konzepte zu entwickeln. Konkret gehe es dabei um die Talkshows "Anne Will", "Maischberger" und "Hart aber fair", für die eine abwechslungsreichere Gäste- und Themenauswahl gefordert wird.

Im vergangenen Jahr waren etwa CDU-Politiker Norbert Röttgen und "Welt"-Journalist Robin Alexander besonders zu Gast in den diversen Talkshows (auch bei Lanz und Illner im ZDF), wie das Medienmagazin "Meedia" für 2022 ausgewertet hat. Thematisch ging es im letzten in allen Formaten meist um den Ukraine-Krieg. In den Vorjahren war noch Corona das Hauptthema gewesen und der heutige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der am häufigsten gesehene Gast. Diese Eintönigkeit scheint die ARD-Verantwortlichen zu stören.

Es sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden

Außerdem sollen sich die Talkshows in Zukunft "in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt deutlich voneinander unterscheiden“. Auch, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Die GVK wollte dem Bericht nach über die Kosten für die Formate informiert werden und mit der ARD "über die künftige redaktionelle Endverantwortung" diskutieren.

Dass "Hart aber fair auf dem Prüfstand steht, ist schon seit Monaten bekannt. Vor der Sommerpause sagte die ARD: "Der aktuelle Produktionsvertrag läuft bis Ende 2023. Die Gespräche des WDR mit Moderator und Produktionsfirma haben ergeben, dass eine Zusammenarbeit in der bisherigen Form über 2023 hinaus nicht möglich ist." Doch das bedeutet nicht das Aus von Moderator Louis Klamroth – ganz im Gegenteil: Man bemüht sich um eine Fortsetzung der Zusammenarbeit, insbesondere, um eine jüngere Zielgruppe anzusprechen.

Ebenfalls seit diesem Jahr ist bekannt, dass Anne Will zum Jahresende aufhört und "Tagesthemen"-Moderatorin Caren Miosga den Sendeplatz übernimmt. Sie soll mit einem neuen Konzept starten. Wie sich das vom bisherigen – vier Prominente diskutieren zu einem aktuellem Thema – im Detail unterscheidet, bleibt abzuwarten.

Tags:
Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS