Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Heidi Klum spricht bei TV DIGITAL exklusiv über die neue Staffel, männliche Models und Angst vor Diversität.
Ein Artikel von TV DIGITAL Chefreporter Mike Powelz
Es war ein großer Wunsch der „GNTM“-Fans – und jetzt wird er endlich erfüllt: In der 19. Staffel ihrer Erfolgsshow castet Heidi Klum (50) erstmals auch männliche Models und damit zugleich die doppelte Kandidatenanzahl. Dadurch ändern sich bei der Show fünf wesentliche Punkte. Welche das sind, verrät Klum exklusiv in TV DIGITAL.
„Am Ende der diesjährigen Staffel gibt es eine Siegerin und einen Sieger. Beide bekommen ein Cover auf ,Harper’s Bazaar‘ sowie 100.000 Euro!
„Die Kandidatinnen und Kandidaten bekommen verschiedene Prüfungen, weil es in der realen Modelwelt immer noch große Unterschiede gibt.“ Beispielsweise liefen in Paris, Mailand oder New York die Männer selten auf hohen Schuhen. Weibliche Models wiederum würden „öfter mit Perücken und Make-up verwandelt“
„Die Schlafräume werden getrennt, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ja letztlich alle volljährig sind. Doch weil ich Männer und Frauen getrennt nominiere, trenne ich sie auch in der Unterkunft. Gleichzeitig gibt es aber einen Community-Bereich, wo sie zusammen kochen, essen und relaxen.“ Klingt, als könne es hier zu interessanten zwischenmenschlichen Begegnungen kommen. 4. Eine neue Stimmung. „Die männlichen Kandidaten nenne ich ‚meine Männer‘. Ich bin tatsächlich ein bisschen aufgeregt, weil ich das zum ersten Mal mache. Die ganze Stimmung ist einfach anders, jetzt ist viel mehr Testosteron in der Luft. Dieses ganze „Hey, Bro“ ist ein interessanter, lustiger Vibe.“
Auf die Frage, ob sie in der neuen Staffel mit Mentoren zusammenarbeite, die auf männliche Models spezialisiert sind, verrät Heidi Klum: „Absolut, ja. Mein erster Gastjuror in Berlin war Jean Paul Gaultier. Er hat mich bei der Auswahl der Models unterstützt. Darüber hinaus werden bekannte Fotografen, Models und Designer mit dabei sein.“
Über ihre männlichen Kandidaten hält sich Klum noch recht bedeckt, nur so viel: „Ich habe echte Traummänner ausgesucht. Zum Beispiel Marvin, einen afrikanischen Prinzen. Sein Vater ist ein König aus Ghana. Doch das ist noch nicht alles, denn Marvin entspricht nicht dem Klischee eines männlichen Models, das wir heutzutage auf den Laufstegen der Welt sehen. Im Gegenteil: Er hat Kurven und sieht fantastisch damit aus.“ Dahinter steht ein Konzept, fast eine Mission: „Ich versuche in Sachen Diversity weiterzumachen und dem Markt verschiedene Typen mit unterschiedlichem Aussehen, aber auch Persönlichkeiten, für Kampagnen vorzuschlagen. Das heißt, ich gebe die Hoffnung nicht auf – auch wenn ich meinen Models nicht garantieren kann, dass sie gebucht werden.“
Vom mäßigen Erfolg ihres Anliegens der letzten Jahre, mehr Diversität in der Modelbranche zu etablieren, zeigt sich Heidi Klum allerdings etwas ernüchtert.
„Ich habe das Gefühl, dass wir uns wieder rückwärts bewegen. Selbst im Plus-SizeBereich sehe ich eigentlich immer die Handvoll gleicher Frauen – und bei den Männern fehlt Plus Size fast ganz. Auch kleine Models und Best Ager gibt es leider selten bei Modenschauen. Dabei muss gute Kleidung auch für kleine, große und ältere Personen gemacht sein und gut aussehen. Ich finde es nach wie vor extrem wichtig, divers zu denken und auf dem Laufsteg ein Spiegelbild dessen zu liefern, was wir auch auf der Straße sehen – das wirkliche Leben! Und in dem sehen wir nun mal alle unterschiedlich aus.“
Zumindest Heidi Klums 19. „GNTM“-Staffel soll dieses Spiegelbild des wirklichen Lebens liefern. Dabei sind u. a. gleich zwei männliche Zwillingspaare, eine vierfache Mutter, eine 1,69 Meter große „Petite Model“-Kandidatin sowie eine Transfrau. Allein ältere Kandidaten fehlen im Cast. „Ich konnte keinen Best Ager und keine Best Agerin finden!“