„Goodbye Deutschland“: Die Robens haben Angst vor den Deutschen auf Mallorca

Obwohl die Bundesregierung dazu aufruft, auf Auslandsreisen zu verzichten, reisen aktuell immer mehr Deutsche nach Mallorca. Zu Ostern erwartet die Balearen-Insel einen Touristenansturm. Ein eindeutiges Zeichen dafür: Die Flüge nach Mallorca zu Ostern werden immer teurer.

Mallorca ist nach langer Durststrecke auf Touristen angewiesen. Viele Mallorquiner haben ihre Jobs verloren, sind verarmt und warten sogar auf die Zwangsräumung. Die sonnenhungrigen Deutschen wollen dagegen aus dem grauen Corona- Lockdown-Winter auf ihre Lieblingsinsel mit dem niedrigen Inzidenzwert fliehen.

Was sich nach einer Win-win-Situation anhört, birgt aber auch Risiken.  Denn die Anzahl von geimpften Bewohnern auf der Baleareninsel ist gering und die Einheimischen haben Angst, dass durch die Touristen die Zahl der Infizierten wieder einen Inzidenzwert von über 200 erreicht. Dann droht erneut ein harter Lockdown und der würde für viele Gstronomen wohl den endgültigen Ruin bedeuten.

Diese Sorge teilen auch die "Goodbye-Deutschland"-Auswanderer Caro und Andreas Robens, die in Palma ihr „Iron Diner“ gerade wiedereröffnen durften. „Es wäre jetzt blauäugig zu sagen, ‚wunderbar, es ist alles wieder, wie es wahr, alles ist gut wir verdienen ganz viel Geld und Corona ist vergessen‘. Jeder hat hier Sorgen, dass es wieder zu einem Lockdown kommt“, sagt Caro Robens (41)  in einem Video-Interview mit Focus-Online.

Andreas Robens: „Die Deutschen werden uns das Corona wieder mitbringen"

Auch Andreas Robens hat keine Illusionen und ist sich sicher: „Die Deutschen werden uns das Corona wieder mitbringen." Gleichzeitig fürchtet der Betreiber eines Fitnessstudios aber auch um seine Existenz. „Wir müssen aufmachen. Das heißt also: Wir müssen durch-impfen, was das Zeug hält, und da muss die Regierung einspringen und Impfstoff kaufen“, fordert der letzjährige Gewinner der Reality-TV-Show „Das Sommerhaus der Stars“. Sein konkreter Vorschlag: „In den Ballungsgebieten, wo viele Touristen sind, müssen sie die gesamte Gastro (Belegschaft) durchimpfen.“

Wenig begeistert ist Caro Robens von den neuen Corona-Maßnahmen der Balearen-Verwaltung für Einheimische: "Wir dürfen uns mit keinen Freunden mehr zu Hause treffen. Wir dürfen nur noch mit vier Leuten an einem Tisch sitzen aus einem anderen Haushalt. Das, was die Touristen dürfen, wird uns genommen."

Auch eine andere "Goodbye-Deutschland"-Auswanderin hofft, dass Mallorca bald wieder zum Tourismus-Hotspot wird und kein vermeintlich Corona-Hotspot bleibt. Marion Paff (48) wollte ihr „Stadl“ in Paguera schon verkaufen, doch dann lehnte sie ein Millionenangebot ab und will jetzt in ein zweite Bar auf Mallorca investieren., bzw. ihr bestehendes Lokal vergrößern. Dabei setzt die Kult-Auswanderin und Partysängerin auf Qualitäts- statt Party-Tourismus. Es gibt also auch Mallorca-Auswanderer, die eher optimistisch in die Zukunft blicken.

"Goodbye Deutschland! Die Auswanderer": Immer montags bei VOX.