Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Im humorvollen Prequel zu „Haus des Geldes“ verwandelt der unberechenbare Titelheld das mondäne Paris in eine Stadt der Diebe.
Ein Artikel von Dirk Oetjen für unser Magazin STREAMING
Wie tragisch war der Serientod von Andrés de Fonollosa, besser be - kannt als Berlin, im weltweiten Netflix-Hit „Haus des Geldes“: „Ich liebe dich, kleiner Bruder, vergiss das nicht“, ließ er über eine Funkverbindung den Professor wissen, den Anführer der berüchtigten Gang, welche Spaniens Banknotendruckerei in Beschlag genommen hatte. Im Hintergrund spielte die Serienhymne „Bella Ciao“, als er am Ende der zweiten Staffel von Hunderten Kugeln der Polizei durchsiebt wurde und sich dabei für seine Freunde opferte.
Berlin, verkörpert von dem 52-jährigen Spanier Pedro Alonso, war einer der Lieblinge der Serie, des - halb ließ ihn das Team um Serienschöpfer Álex Pina bis zum Serienende in Staffel fünf auch in Rückblenden weiterleben. Trotz seines ambivalenten Charakters: Während er in den ersten beiden Staffeln eher als kalter Macho mit sadistischen Zügen dar - gestellt wurde, trat er später spürbar zugänglicher in Erscheinung.
Bereits kurz vor Ende der Originalserie, im November 2021, wurde das Spin-off mit Berlin angekündigt. Nun ist es endlich so weit: Das neue Projekt von Pina und Esther Martínez Lobato, mit der Pina schon die Frauen - power-Actionserie „Sky Rojo“ (Netflix) verwirklicht hatte, erzählt die Vorgeschichte von Berlin, lange bevor bei ihm eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird und die „Haus des Geldes“-Bande die königliche Banknotendruckerei in Madrid überfällt.
Der Titelheld hat in „Berlin“ die Zeit seines Lebens, als er einen seiner außergewöhnlichsten Raubüberfälle plant: Zusammen mit seinen attraktiven, cleveren Komplizen, die das Publikum von „Haus des Geldes“ noch nicht kennt, will er eines der renommiertesten Pariser Auktionshäuser um wertvolle Beute erleichtern: Juwelen im Wert von 44 Millionen Euro. „Es ist ein Trip durch Berlins goldenes Zeitalter, als er sich liebestoll quer durch Europa raubte“, sagt Pina. Der 56-jährige Autor und Produzent verspricht eine Serie voller trickreicher Betrügereien, Reisen quer über den Kontinent sowie romantischer Abenteuer.
Schon in der Ursprungsserie erfuhren die Zuschauer, dass Berlin fünfmal verheiratet gewesen ist – hier sollen nun seine Liebschaften weiter thematisiert werden. „Verkompliziere die Dinge nicht mit der Frau des Kerls, den wir ausrauben wollen!“, warnt ihn sein Komplize Damián etwa in einer Szene. Nicht zuletzt wird „Berlin“ mit viel Humor garniert. „Das ist das Überraschendste, die Comedy. Du wirst die Leute sehr zum Lachen bringen“, so Álex Pina zu Pedro Alonso im Rahmen des Netflix-Fan-Events „Tudum“.
Obwohl Berlin mit einer komplett neuen Bande auf Raubzug geht, rätselt die Fangemeinde seit Bekanntmachung des Projekts, welche in „Haus des Geldes“ etablierten Charaktere hier erneut zu sehen sein werden. Plausibel wären Tatiana (Diana Gómez), Berlins einzige bekannte Ehefrau, sowie sein Bruder, der Professor (Álvaro Morte).
Die offiziell angekündigten „Haus des Geldes“-Charaktere neben Berlin sind allerdings Raquel Murillo (Itziar Ituño), erst leitende Ermittlerin, dann Komplizin und Geliebte des Professors, sowie die gnadenlose Alicia Sierra (Najwa Nimri), die den Professor dingfest macht. Gut möglich, dass beide Polizistinnen durch ihren Job mit dem jungen Berlin zu tun haben werden. Wenn Sierra auch noch eine Liebesbeziehung zu dem koketten Dieb einginge, wie einige Fans vermuten, wäre das natürlich ein witziger Twist der Story