"Für mich bleibt das Ganze ein extremer Widerspruch"

„Hundeprofi“ Martin Rütter legt sich mit Hobby-Jäger an

21.11.2022 um 12:30 Uhr

In der neuen Folge von "Der Hundeprofi unterwegs" zeigte Martin Rütter, wie viel Verständnis er für Jäger hat, die sich tote, präparierte Tiere als Trophäen an die Wand hängen: Null.

Auf seiner besonderen VOX-Mission besucht Martin Rütter Tierpräparatorin Uschi Hänel, die von der Hauskatze über den Papagei bis zu Wild alles für die Ewigkeit präpariert, was ihr die Kunden bringen - so wie der Jäger, der sich von der Expertin einen selbst geschossenen Rehbock hat präparieren lassen. "Das ist mein erstes Stück Wild, was ich erlegen durfte nach Bestehen meines Jagdscheins", präsentiert der Mann stolz und begeistert seine Trophäe: "Wunderschön, super!", sagt er und streichelt über den Rehbockhals.“

Ein Verhalten, für Martin Rütter kein Verständnis hat. "Du gehst jetzt da hin und streichelst den, aber trotzdem schießt du den über den Haufen, das ist doch komisch?", fragt er den Jäger. Der lässt sich nicht irritieren: "Ich stehe mit einer Ehrfurcht vor ihm! Dieses Stück Wild hat sein Leben für mich gegeben." Daraufhin wir er vom Hundeprofi sarkastisch verbessert: "Ja, aktiv gegeben ja nicht. Du hast es genommen!"

Hundeprofi Rütter lässt sich von den Argumenten des Jägers nicht überzeugen

Rütter stellt klar, dass jemand, der Fleisch isst, aus seiner Sicht auch Fleisch schießen kann, doch damit ist die Diskussion für ihn nicht erledigt: "Ich verstehe das für mich nicht", sagt er und wendet sich erneut an den Jäger: "Den Nervenkitzel, den du hast, bezahlt der ja mit dem Leben." Das sei eben die Grundsatzdiskussion, die ein Jäger zu führen hat, erwidert der Mann. "Wir sind ja auch in der Pflicht, einen Abschuss zu erfüllen. Es ist ja nicht nur ein Hobby. Das hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber das gepaart mit dem Nervenkitzel, ist das ein ganz tolles Erlebnis, das sich in diesem Präparat wiederfindet", macht der Jäger seinen Standpunkt klar. Doch diese Argumentation kann den Hundeprofi nicht überzeugen:

"Für mich bleibt das Ganze ein extremer Widerspruch. Der offensichtliche Sinn für die Schönheit eines Tieres einerseits und die Begeisterung über den Jagderfolg andererseits. Für mich passt das einfach nicht zusammen."

Etwa mehr Verständnis zeigt der Hundeprofi in der Folge für ein Ehepaar, dass sowohl ihre zwei verstorbenen Schäferhunde als auch zwei Katzen bei sich im Wohnzimmer stehen hat. "Man will nicht loslassen", sagt die ehemalige Tierhalterin., "man streichelt sie, wenn man vorbeigeht. Sie sind noch da, auch wenn es nur die Hülle ist." Nach dem Besuch fühlt sich Rütter in seinen Vorurteilen bestärkt, gibt sich aber versöhnlich: „Wie schrullig kann man sein? Aber ich finde, jeder sollte doch seinem Haustier auf die Art nachtrauern, wie er es möchte.“

Für Martin Rütter selbst bleibt das Ausstopfen aber weiter unvorstellbar: "Ich würde das für mich komplett ausschießen, dass ich meinen Hund ausgestopft vorm Kamin stehen hätte. Das würde mich immer wieder neu traurig machen. Ich könnte es gar nicht ertragen.“

„Der Hundeprofi“: Immer samstags, 20.15 Uhr bei VOX und bei RTL+.

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