Ingo Zamperoni hat den Wahlkampf in der eigenen Familie miterlebt.

US-Wahl: „Tagesthemen“-Moderator sieht Trump vorne

12.11.2020 um 07:58 Uhr

Der Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni gilt als USA-Experte, war ARD-Auslandskorrespondent in Washington und ist mit einer Amerikanerin verheiratet. Bei der anstehenden US-Wahl sieht er Amtsinhaber Donald Trump knapp vorne.

Wenn die Amerikaner am 3. November einen neuen US-Präsidenten wählen, wird auch Ingo Zamperoni (46) wieder in den USA sein und für die „Tagesthemen“ direkt aus Washington berichten. Weil Zamperoni mit der Amerikanerin Jennifer Bourguignon verheiratet ist, hat er eine Ausnahmegenehmigung für die Arbeit vor Ort bekommen und kann trotz Corona-Einreise-Beschränkungen den Ausgang der US-Wahl aus der amerikanischen Hauptstadt kommentieren und analysieren.

Ingo Zamperoni kennt sich wie kaum ein anderer deutscher Journalist bestens in den USA aus, hat dort lange Zeit gearbeitet, er hat eine Amerikanerin zur Frau und ist damit auch Teil einer amerikanischen Familie. Zamperoni erlebt somit direkt mit, was der Wahlkampf in den USA mit den Menschen macht, wie er Familien in zwei unversöhnliche Lager spalten kann und erzählt in einem NDR-Interview, dass die Diskussionen über Donald Trump zwischen seiner Frau und seinem Schwiegervater „beginnen, kaum, dass wir das Haus betreten haben.“

Zamperoni dreht Dokumentation mit seiner Ehefrau

„Im Unterschied zu früher sind beide heute schneller an dem Punkt, wo sie beschließen: ‚Lass uns lieber aufhören, bevor wir Sachen sagen, die dann nicht mehr zurückzunehmen sind.‘ Es gibt eine Menge Familien in den USA, die überhaupt nicht mehr über Politik reden – aus Angst, dass es die Familie zerstört“, so Zamperoni.

Über seine persönlichen Erfahrungen hat Zamperoni zusammen mit seiner Frau Jennifer Bourguignon den Film „Trump, meine amerikanische Familie und ich“ gedreht, der am Montag (2. November) um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist. Auch im NDR-Podcast zur US-Wahl „Amerika, wir müssen reden!“ spricht das Ehepaar über den Wahlkampf in der eigenen Familie.

Die Republikaner wollen Kamala Harris verhindern

Ingo Zamperonis Prognose für den Ausgang der Wahl werden alle Trump-Gegner hierzulande nicht gern hören: „Trump gewinnt hauchdünn. So sorry!“ Der Moderator erwartet ein enges Wahlergebnis. Auch einen Erdrutsch-Sieg von Demokrat Joe Biden kann er sich vorstellen, aber eine echte Wechsel-Stimmung hat er bei seinen Filmrecherchen im Sommer nach eigenen Worten nicht erlebt.

Und er sieht noch einen ganz speziellen Grund, warum viele Amerikaner wieder für den Republikaner Donald Trump (74) stimmen werden: Das hohe Alter von Joe Biden, der 77 Jahre alt ist und doch wesentlicher unfitter wirkt als Trump. Wenn Biden seine Präsidentschaft aufgeben muss, würde seine designierte Vizepräsidentin Kamala Harris (56) nachrücken, die als linksliberale Demokratin gilt. Für viele Republikaner - wie Ingo Zamperonis Schwiegervater –  wäre das ein echter Alptraum.

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