Drei glühende Appelle zum Thema Corona

Joko & Klaas lassen den zukünftigen Bundeskanzler sprechen

01.12.2021 um 22:07 Uhr

Mit diesem Auftritt hatten wohl die wenigsten Zuschauer am Mittwochabend in der ProSieben-Primetime grechent. Joko und Klaas haben ein bewegendes Corona-Spezial organisiert und ihre am Vorabend  gewonne Sendezeit bei "Joko & Klaas gegen ProSieben" drei Menschen zur Verfügung gestellt, die wichtige Worte an die Zuschauer richteten. Natürlich zu dem Thema, das uns derzeit alle bewegt: Corona. Dazu zählte überraschenderweise auch der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz.

In der letzten Wochen nutzen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ihre im Spiel gegen ProSieben gewonnenen 15 Sendeminuten, um ihren Darmtrakt hochauflösend in Farbe zu filmen – kompletter, manchmal lustiger Unfug, der viele Zuschauer angeekelt zurückließ. 

Die dramatische Entwicklung der Corona-Infektionszahlen sorgten diesmal wieder für Ernsthaftigkeit in der ProSieben-Primetime. Erneuter Unsinn wäre aufgrund der aktuellen Situation grob fahrlässig", erklärten Joko und Klaas uns stellten den TV-Sendeplatz drei Menschen zur Verfügung, die sich mit einer wichtigen Botschaft an die Zuschauer richteten:

Luisa, 23 Jahre alt, erkrankte 2020 schwer an Covid-19

"Mit 21 hat sich mein Leben drastisch verändert", berichtete sie von ihrem schweren Krankheitsverlauf. Sie sei "sehr stark" an Covid-19 erkrankt und lag mit 21 Jahren "38 Tage auf der Intensivstation". Eine junge Frau also, die laut eigenen Angaben immer "viel Sport" getrieben habe und sich stets "gut ernährt" habe. Doch die Corona-Infektion habe sie "aus der Bahn" geworfen. Luisa musste Therapien machen, zwischenzeitlich saß sie im Rollstuhl, war später auf einen Rollator angewiesen und leide noch heute an "Vergesslichkeit" und starken körperlichen Einschränkungen. "Ich kann nicht gut stehen", sagte die heute 23-Jährige, die wegen Covid in ein künstliches Koma versetzt und beatmet werden musste. "Ich hatte keine Aussicht auf Erfolg". Ihre Mutter habe entscheiden müssen, dass die Ärzte ihr eine externe Lunge einsetzen.

Sie überlebte nur knapp, verbrachte später Zeit in "drei Rehakliniken" und habe dort "neu laufen gelernt". "Das kann einen echt umhauen, auch in meinem Alter", mahnte Luisa. Ihr Appell: Es solle keine Angst und kein Hass mehr herrschen in unserer Gesellschaft, sie wolle, dass "alle miteinander sprechen" können und vor allem wünsche sie sich wieder "Hoffnung" für Deutschland.

Daniel Zickler, Oberarzt in der Berliner Charité

Der Oberarzt der Berliner Charité berichtete von überlasteten Intensivkapazitäten: 50 Prozent seien momentan "Covid-Patienten". Es drohe ein "Kollaps" des Gesundheitssystems. Er erinnerte noch einmal daran, dass es "keine Therapie gegen die Erkrankung" gebe und dass die Ärzte nur die "Komplikationen und das Organversagen behandeln" könnten. Patienten bekämen deshalb "unglaubliche Mengen an Medikamenten", nur um sie "am Leben zu erhalten".

Zickler ist sich sicher: "Danach ist das Leben nicht mehr so wie es vorher war". Er habe eine Schwangere mit ihrem Baby sterben sehen, so der Mediziner. "Sich nicht impfen lassen ist wie Russisch-Roulette spielen". Er forderte Kontakte zu beschränken, Fußballspiele ohne Zuschauer stattfinden zu lassen und Weihnachtsfeiern abzusagen.

Olaf Scholz, zukünftiger Bundeskanzler von Deutschland

Olaf Scholz setzte seinen Fokus auf die wichtige Immunisierung gegen Covid-19: "In Deutschland sind zu wenige Menschen geimpft.“ In Portugal und Spanien seien derzeit sehr viel weniger Menschen an Corona erkrankt, weil es in diesen Ländern eine deutlich höhere Impfquote gebe. In Deutschland hingegen sei "das Leid riesig". Er bedankte sich bei seiner Vorrednerin und dem Arzt der Charité, erinnerte an Long-Covid-Patienten und die dramatische Lage in den deutschen Krankenhäusern.

"Die Lösung liegt auf der Hand", so Scholz, der erklärte: "Jeder kann und sollte sich impfen lassen." Nur so könne die "vierte Welle brechen". Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich "unterhaken" und so gemeinsam "Corona besiegen". Der künftige Bundeskanzler beendete seinen Appell mit dem Satz: "Schützt euer Leben und das der anderen". Damit endete eine denkwürdige Viertelstunde im TV – viel ernsthafter geht es nicht.

„Joko & Klaas gegen ProSieben“: Immer dienstags, 20.15 Uhr bei ProSieben. Bei einem Sieg für das Duo gibt’s 15 Minuten Extra-Sendezeit am Mittwochabend.

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