Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Kaum begonnen, schon fliegen mehrmals die Fetzen: Obwohl der „Kampf der Realitystars“-Cast auf den ersten Blick unspektakulärer als im Vorjahr wirkt, deutet sich bereits in Folge eins viel Potenzial für Dramen an. Ein Schmankerl für alle Trash-Fans!
Eskalationspotenzial kristallisiert sich vor allem schnell um Tessa (Ex-„Germany’s Next Topmodel“-Kandidatin – die mit dem Mittelfinger!) heraus. Seit ihrer GNTM-Teilnahme ist das Model als Zicke abgestempelt. Ihre Mitkandidatinnen und Mitkandidaten scheinen keine Anstalten zu machen, ihr womöglich vorurteilsfrei eine Chance zu geben. Elena (Miras, Reality-TV-Göttin) ist von Anfang an angefressen, weil Tessa sie anscheinend nicht so überschwänglich begrüßt habe wie die anderen.
Als Tessa sich beim Essen als Veganerin outet, sind die restlichen Promis entsetzt. Solche exotischen Verhaltensweisen sind einfach zu viel für ein derartiges Format. Schäfer Heinrich („Bauer sucht Frau“) sieht seine Existenzgrundlage gefährdet. Nur von Wolle kann man doch nicht leben. Und der Wollpreis sinkt doch ohnehin schon. Spätestens als Tessa bekundet, keinen Fleischesser küssen zu wollen, ist auch bei Jan (Leyk, Ex-„Berlin - Tag & Nacht“-Darsteller) der Ofen aus. Er kritisiert Tessa anschließend im Einzelgespräch als kritikunfähig, ohne sie zu Wort kommen zu lassen.
Im ersten „Bestrafungsspiel“ zerbrechen Selbstbilder. Die Realitystars müssen ihre Selbstwahrnehmung mit jener der Zuschauer abgleichen. Bei Elena fließen Tränen. Auf die Frage, was die im Vorfeld befragten Zuschauer am liebsten mit ihr unternehmen würden, lautet die Antwort „nichts“. Zur Strafe für die wenigen Übereinstimmungen im Spiel müssen die Realityteilnehmer künftig als gesammelte Mannschaft diejenigen begleiten, die aufs Klo müssen. Doch der gemeinsame Toilettengang schweißt das Team zusammen.
Am nächsten Morgen kommen die nächsten zwei Promis an. „Trödeltrupp“-Protagonist Mauro Corradino und Iris Klein. Die Mutter von Reality-Ikone Daniela Katzenberger ist aber zunächst nur virtuell anwesend. Wegen einer Corona-Erkrankung ist sie in Hotel-Quarantäne. Präsent ist sie aber über einen Bildschirm, der auf einen Kleiderständer montiert wurde.
Das erste Spiel müssen die Neulinge nicht absolvieren. Wäre mit einem Kleiderständer auch schwierig. Denn je zwei Promis müssen als menschliche Spulen eine große Fadenrolle ab- und wieder aufrollen. Die Regie fesselt natürlich Elena und Tessa aneinander. Das Model macht dem TV-Sternchen vergiftete Komplimente, Freundinnen werden die beiden wohl nicht mehr.
Dafür bahnt sich zwischen Jan und Schäfer Heinrich eine echte „Bromance“ an, wie ersterer meint. Die beiden gewinnen das Spulenspiel. Einer von ihnen ist vor dem ersten Rauswurf sicher. Jan überlässt das Recht generös Heinrich. Der Schäfer ist gerührt über so viel Größe und überhaupt von so viel Anteilnahme der anderen, die er seine „Schäfchen“ nennt. Jan, der ehemals Harte und Heinrich, der selbsterklärte Weiche, liegen sich weinend in den Armen. Wirklich skurril …
Doch es nützt alles nichts, von einem Schaf muss sich der Schäfer schon in der ersten Sendung trennen. Als Neulinge haben Mauro und Iris die Ehre (oder Bürde), zu entscheiden. Iris schlägt im Vorgespräch der beiden Jan für den Abschuss vor, er hatte sie auf Instagram wohl mal kritisiert. Mauro kämpft für Jan, er glaubt an seinen guten Kern (noch!). Der TV-Trödler hat auch Tessa liebgewonnen, zusammen mit Ronald (Schill, „Richter Gnadenlos“) bildet er Team Tessa, während Elena und Jan klar gegen das Model eingestellt sind.
Letztlich trifft das Scherbengericht Sharon (Trovato, TV-Detektivin). Sie machte auf Mauro und Iris den Eindruck, sich im Camp nicht wohlzufühlen. Sharon muss also ausziehen. Doch der Sprecher deutet an, dass der Abschied nicht von Dauer sein könnte und verweist aufs Schild „Mehr Sendezeit.“
Wirklich spannend wird’s allerdings erst im Anschluss an die Nominierungsrunde. Dann nämlich kommt es zum ersten richtigen Eklat. Elena ist über den Auszug ihrer Vertrauten traurig und regt sich auf, dass Tessa, Roland und Mauro schon wieder lachen können. Als Jan sich einmischt, Mauro kritisiert und ihm den guten Rat gibt, „vielleicht einen Schnaps weniger beim nächsten Mal“ zu trinken, platzt dem Trödler der Kragen. Nach einer Diskussion mit Jan stichelt Mauro gegen die Produktion. „Wollt ihr uns noch in Öl malen, oder was?“ Er hätte jetzt keinen Bock mehr, zu sitzen und aufs Go zu warten, endlich aufstehen zu dürfen. „Weißt du was, Alter: Jetzt kriege ich gerade ‘nen Hals!“
Gegen die Anweisung der Aufnahmeleiter verlässt Mauro seinen Platz. Dass er für Jan gekämpft hat, scheint er zu bereuen. In der ersten Folge ist damit schon einmal genug Zünder für die nächsten Episoden gelegt.
„Kampf der Realitystars“: mittwochs, 20.15 Uhr auf RTLZWEI und online bei RTL+