Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Bei „Kannste regieren?“ durften Kinder zwischen acht und vierzehn Jahren Kanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock und Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit Fragen löchern. Dabei ging es um den Krieg in der Ukraine, die Corona-Politik und um die Gefahr eines dritten Weltkrieges.
Für die Politiker war die Fragestunde der Kinder nicht die erste, bereits 2021 standen sie bei „Kannste Kanzler?“ Rede und Antwort. Einen kleinen Unterschied gab es dann doch: Während Baerbock und Lauterbach ins Klassenzimmer kamen, durften die Kinder den Kanzler im Kanzleramt besuchen. „Hallo, na? Hereinspaziert“, begrüßte der seine jungen Besucher.
Elyas (8) aus Frankfurt nutzte direkt die Gelegenheit, um auf dem Bundeskanzlerbürostuhl Platz zu nehmen. „Und wie ist es?“, wollte Scholz wissen. „Sehr weich, sehr gemütlich!“, kam prompt die Antwort. Dann wurde es schnell ernst, die Kinder befragten Scholz zum Ukraine-Krieg und der möglichen Gefahr eines dritten Weltkrieges.
„Es muss alles von jenen getan werden, dass es nicht zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato kommt…aber ich bin da zuversichtlich“, antwortete Scholz. Zum Abschied gab es noch ein kleines Geschenk für den Kanzler. Eine „Motivationsbox“, in der Mutmachende Sprüche steckten. „Sie schaffen das!“, lautete einer und Scholz versprach: „Die werde ich mir sicher ansehen.“
Auch Außenministerin Baerbock musste sich vielen Fragen bezüglich des Ukraine-Krieges stellen. „Haben Sie Angst vor Putin?“, lautete eine davon. „Nicht, dass mir persönlich etwas passiert. Mir macht das aber schon große Sorgen, dass einfach ein Land angegriffen wird, dass dort Bomben fallen. Offensichtlich will er diesen Krieg führen, egal, was das für sein Land bedeutet“, erklärte Baerbock ernst.
Ein Junge namens Rachid überreichte der Außenministern noch einen persönlichen Brief seiner Großmutter aus Syrien: „Die kommt da nicht raus, vielleicht können Sie da was machen…Wir sind Kurden, ich glaube, Sie wissen, was das heißt.“ Baerbock wirkte sichtlich mitgenommen, versprach den Brief „genau und in Ruhe durchzulesen.“
Dabei betonte die Politikerin auch, dass man nicht nur Einzelpersonen helfen könne, sondern Regeln für alle aufstellen müsse. Bei all den schwierigen Themen, sollte der Spaß dennoch nicht zu kurz kommen. Im abschließenden „Jiggle“-Dance zeigte Baerbock auf dem Schulhof ihr Tanztalent, die Kinder waren begeistert.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach beantwortete viele Fragen zur Covid-19-Pandemie. Er trug im Klassenzimmer Maske, weil er „ein Vorbild sein wolle.“ „Warum muss ich als Sechstklässler Maske tragen, aber Mia als Drittklässlerin nicht?“, fragte ein Schüler. Lauterbach gab zu, dass es ein wenig willkürlich klinge, doch irgendwo müsse man eine Grenze ziehen.
„Verstehen Sie, dass viele Menschen sauer auf Sie sind?“, fragte ein anderes Kind. „Klar. Vieles, was ich mache, ist umstritten. Das kann ich auch verstehen“, gestand Lauterbach. Trotzdem müsse man Verständnis aufbringen, warum er das alles tue: „Ich mache meine Arbeit und lasse mich nicht von Querdenkern einschüchtern.“
Ein weiterer Schüler wollte vom Gesundheitsminister wissen: „Können Sie nachts noch schlafen wegen den ganzen Drohungen?“ „Die Drohungen machen mir keine Albträume, ich kann gut schlafen. Trotzdem ist es so, dass ich mir Sorgen mache über Dinge, die gemacht werden müssen", entgegnete Lauterbach.
Zum Abschluss gab es für den Tischtennisfan noch eine kleine Runde Tischtennis auf dem Schulhof. Gemeinsame Selfies durften natürlich auch nicht fehlen. „Einen Gesundheitsminister trifft man nicht jeden Tag“, lautete das Fazit eines Schülers.