Seibert hat einen gültigen ZDF-Vertrag

Kehrt Regierungssprecher Steffen Seibert zurück zum „heute Journal“?

07.12.2021 um 18:05 Uhr

Er war elf Jahre die Stimme der Kanzlerin: Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Dienstag seinen voraussichtlich letzten Auftritt in der Bundespressekonferenz. Dass der ehemalige ZDF-Moderator in seinen alten Job zurückkehrt, ist wohl eher unwahrscheinlich.

Seit 2010 hatte der frühere ZDF-Journalist die Position inne. Er schaffte damit einen Rekord, der seiner Chefin nicht vergönnt sein wird: Er wurde der dienstälteste Sprecher einer Bundesregierung. Angela Merkel dagegen wird Helmut Kohls Langzeit-Kanzler-Rekord um wenige Tage verfehlen.

Seibert war vor seinem Job als Regierungssprecher schon einem Millionenpublikum in Deutschland bekannt. Mehr als 20 Jahre arbeitete er zuvor für das ZDF und  wurde vor allem mit den Nachrichtenformaten "heute" und "heute journal" zu einem bekannten TV-Gesicht. Immer wieder war darüber spekuliert worden, ob es eine Rückkehr zum ZDF geben könnte. Vom Sender ist auf Nachfrage zu hören: "Im ZDF gibt es zurzeit keine entsprechenden Planungen."

Das ZDF plant nicht  mit Seibert

Dabei hat Steffen Seibert noch einen gültigen Vertrag beim ZDF.  Dieser wurde bei seinem Ausscheiden  im Jahr 2010 nicht aufgelöst. Er ruht seitdem lediglich und zusätzlich hat er auch ein "Rückkehrrecht" mit dem ZDF vereinbart. Doch wie t-online erfuhr, gab es zwischen den Verantwortlichen in Mainz und dem 61-Jährigen bisher keine Gespräche bezüglich einer Reaktivierung seines ruhenden Vertrags.  Es gebe "keine Planungen für eine Rückkehr", so das ZDF. Dass die Zuschauer*innen Steffen Seibert in Zukunft noch einmal im ZDF als Moderator sehen werden, dürfte damit so gut wie ausgeschlossen sein.

Steffen Seibert  bleibt selsbt gewohnt schmallippig, was seine persönliche Zukunft angeht.  "Sollte es eines Tages etwas zu meiner beruflichen Zukunft zu sagen geben, werde ich das zum gegebenen Zeitpunkt auch sagen – aber sicher erst nach dem Ende meiner Amtszeit."

Finanziell gibt es für Seibert ebenfalls keinen Grund, zum ZDF zurückzukehren. Er wird nach dem Regierungswechsel in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. In den ersten drei Monaten erhält er als politischer Beamter das volle Gehalt weiter, danach bezieht er ein ansehnliches "Ruhegehalt", das für den Lebensunterhalt ausreichend sein sollte. Seiberts Frau Sophia ist Malerin, seine drei Kinder inzwischen erwachsenen.

Am Montag sagte Seibert zum Abschied zu den anwesenden Jorunalisten in der BPK: "Ich werde in Zukunft kein Insiderwissen mehr haben. Ich werde also wie die allermeisten Bürger ganz von der Qualität Ihrer Berichterstattung abhängen. (…) Leben Sie wohl!"

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