„In Berlin wächst kein Orangenbaum“

Kida Ramadan: Bei DIESEM Satz seines Regie-Debüts hat er geweint

31.08.2021 um 17:46 Uhr

Kida Ramadan kennen viele vor allem aus der Serie „4 Blocks“. Hier räumte er eine Reihe von Preisen für seine Darstellung des Ali „Toni“ Hamady ab. Jetzt hat sich der 44-Jährige ein weiteres Feld in der Branche erschlossen. Im Film „In Berlin wächst kein Orangenbaum“ spielt er nicht nur die Hauptrolle, er hat auch am Drehbuch mitgeschrieben und Regie geführt.

„Wenn ich nochmal einen Film oder eine Serie drehe, werde ich diese Doppelbelastung nicht mehr durchziehen, sondern nur Regie machen. Ein kleiner Gastauftritt, mal kurz vor die Kamera treten, das ist auf jeden Fall drin. Mehr aber nicht! Die Arbeit als Regisseur ist eine Leidenschaft von mir geworden. Deshalb wird es in Zukunft mehr von mir zu sehen geben. Bald kann ich mehr zu meinem neuen Projekt verraten“, so Kida Ramadan im Interview.

Ist das nicht zu kitschig?

Zum Glück musste er für seinen Film wenigstens nicht viel Text lernen. Die Hauptfigur Nabil spricht fast gar nicht, drückt sich eher durch Gesten und Blicke aus. Und trotzdem ist es ein Satz, der Kida Ramadan während der Arbeit zum Weinen brachte. Er lautet: Mein Leben hat sich gelohnt, denn ich konnte meiner Tochter zeigen, wo ich herkomme.

Für Ramadan, der zwar ein „Kreuzberger Junge“ ist, aber libanesische Wurzeln hat, war das ein Schlüsselsatz: „Wir haben viel über diesen Satz diskutiert. Der Schnitt war fertig. Ich war bei den Synchron-Aufnahmen und hab’ dann gesagt: Warte mal, Alter! Da fehlt irgendwas. Es braucht noch ein Voice-Over. Ich probier’ mal diesen Satz. Dann habe ich ihn eingesprochen. Danach habe ich geweint. Und alle haben gesagt: Kida, das ist zu kitschig. Hör auf damit! Ich hab’ gesagt: Ihr habt keine Ahnung, was Gänsehaut ist. Der ist für mich sehr wichtig, dieser Satz.“

Worum geht es in dem Film?

Nabil wird nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und hat nur ein Ziel: Er will von seinem Partner Ivo seinen Anteil aus dem letzten Überfall. Da er glaubt, nicht mehr lange zu leben, will er wenigstens seiner Exfrau Cora eine Perspektive bieten. Die hat ihn allerdings aus ihrem Leben mit ihrer Tochter gestrichen und kann ihm nicht verzeihen, dass Nabil sie damals im Stich gelassen hat, um aus Loyalität gegenüber Ivo ins Gefängnis zu gehen. Nabil weiß nicht, dass er der Vater von Coras Tochter Juju ist. Als Juju herausbekommt, wer Nabil ist, entwickelt sie einen eigensinnigen Plan. In kurzer Zeit kommen sich Vater und Tochter näher, als sie es anfangs für möglich hielten.

„In Berlin wächst kein Orangenbaum“ läuft heute, 31.08.2021, 22.50 Uhr im ERSTEN. Der Film ist nach der Ausstrahlung noch drei Monate in der ARD-Mediathek verfügbar.

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