Streeck wird bei Lanz attackiert: "schrecklich naiv"

Der Virologe Hendrik Streeck war zu Gast bei Markus Lanz und wurde dort heftig angegriffen. Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim warf ihm "schreckliche Naivität" vor. Als er sich erklärte sagte sie: "Sie reden sich raus". Dann setzte Markus Lanz dem Ganzen ein Ende.

Hendrik Streeck ist durch seine Auftritte in der Öffentlichkeit nicht unumstritten. Ihm wird vorgeworfen, dass er oft mit seinen Voraussagen, was die Entwicklung der Corona-Pandemie betritt, daneben liegt. Streeck rechtfertigte sich in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz". Es zähle offenbar nicht, dass er sich auch immer wieder korrigiere und es würde nur auf einzelne Punkte in der Vergangenheit geschaut.

"Die Revision der eigenen Erkenntnisse ist kein Scheitern, sondern ein Erkenntnisgewinn", sagte Streeck. Grund für die vielen Anfeindungen seiner Person sieht er bei den Medien. "Die Spaltung in Lager geschieht sehr weit in den Medien." Er wies zurück, einem dieser Lager anzugehören. "Wir wollen alle keine hohen Infektionszahlen."

Nguyen-Kim "naiv oder Sie haben sich instrumentalisieren lassen"

Daraufhin attackierte ihn die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. "Ich habe rausgehört, dass Sie die Schuld in den Medien sehen." Nguyen-Kim sprach die Heinsberg-Studie an. "Entweder sind Sie schrecklich naiv und haben sich instrumentalisieren lassen oder Sie haben sich bewusst politisch auf die Seite derer gestellt, die für Öffnungen sind. Das wurde so verstanden und wenn Sie so sehr missverstanden werden, müssen Sie sich vielleicht besser beraten lassen."

Streeck versuchte seine Lage zu erklären: "Sie können sich nicht vorstellen, was damals los war. Ich hatte über 100 Anfragen, von Journalisten, die dabei sein wollten. Da war ich naiv", gab Streeck zu. Mittlerweile lasse er sich beraten. "Damals, in der Zeit von Heinsberg, war ich komplett überfordert, wie man mit den Medien umgeht." Nguyen-Kim hatte Verständnis für diesen Punkt.

Nguyen-Kim attackiert Streeck: "Sie reden sich raus"

Sie äußerte aber weitere Unzufriedenheit mit dem kommunikativen Umgang der Heinsberg-Studie, bei der Streeck bestimmte Ergebnisse rausgegriffen habe. "Sie reden sich raus", griff sie den Professor erneut an. Streeck beharrte darauf, dass die angesprochenen Berechnungen auf einen bestimmten Ort und nicht ganz Heinsberg basieren würden und er damit wissenschaftlich keinen Fehler gemacht habe.

Mai Thi Nguyen-Kim wollte ihre Kritik nicht als Kritik an der Studie und dem Forscher Hendrik Streeck begriffen wissen: "Ich hab ihn nicht für seine Forschung kritisiert, das steht mir auch nicht zu, ich kritisiere die Kommunikation darüber." Talkshow-Gastgeber Markus Lanz musste die beiden Streitenden abrubt trennen, denn die Sendung war zum Ende gekommen.