Einheitliche Meinung bei Maybrit Illner

Lauterbach und Lesch würden sich mit AstraZeneca impfen lassen

26.02.2021 um 00:13 Uhr

„Es war ein Riesenfehler, dass wir diesen Impfstoff beschädigt haben“, sagte Prof. Dr. Karl Lauterbach gestern in der Talkshow von Maybrit Illner. Er würde sich als Impfarzt sogar extra mit dem Impfstoff von AstraZeneca impfen lassen, um ein Zeichen zu setzen. Mit dieser Einstellung ging er konform mit Boris Palmer, dem Oberbürgermeister von Tübingen, und mit Wissenschaftsjournalist Prof. Dr. Harald Lesch.

„Das ist ein unfassbar guter Impfstoff, dass wir ihn nicht so verwenden, wie wir sollten, ist falsch. Es war ein großer Fehler, dass wir den Impfstoff nicht für die über 65-Jährigen zugelassen haben. Die Datenlage hätte das zugelassen, die europäische Impfstoffbehörde hat ihn ja auch zugelassen, wir haben das nicht gemacht“, rief er den Prozess in Erinnerung.

Die Diskussion bezog sich darauf, dass die Bevölkerung kein Vertrauen mehr in den AstraZeneca-Impfstoff hat und nun 1,2 Millionen Impfdosen ungenutzt in den Impfzentren liegen. Auch Harald Lesch antwortete auf die Frage, ob er sich mit dem AstraZeneca-Impfstoff impfen lassen würde, mit einem klaren „Selbstverständlich“.

Eine hysterische Reaktion der Öffentlichkeit

Zum Vertrauensverlust meinte Lesch: „Es scheint mir eine ziemlich hysterische Reaktion von der Öffentlichkeit zu sein. Oder es ist nicht richtig kommuniziert worden, was die Wirkung von AstraZeneca betrifft. Der Impfstoff schützt vor schweren Verläufen, wird dazu führen, dass viel weniger Erkrankte in die Krankenhäuser müssen. Es ist grundsätzlich besser, geimpft zu sein, als nicht geimpft zu sein.“

Lauterbach ergänzt: "Es zeigt sich jetzt, dass dieser Impfstoff bei den 80-Jährigen – das zeigen Daten aus England – sogar vorzüglich wirkt. Er senkt das Risiko, überhaupt ins Krankenhaus zu müssen, geschweige denn zu versterben, um 80 Prozent."

Wer die Impfung ablehnt, darf nicht auf die Priorisierung pochen

Die ungenutzten AstraZeneca-Dosen in den Impfzentren über die Hausärzte verimpfen zu lassen, lehnt Lauterbach ab. Er ist vielmehr dafür, die zweiten und dritten Gruppen des Stufenplans zu versorgen und zum Beispiel Lehrern und Polizisten Zugang zu dem Impfstoff zu ermöglichen.

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Prof. Dr. rer. nat. Susanne Schreiber meint dazu: „Es gibt natürlich die freie Entscheidung und das ist auch gut so, aber wer die Impfung ablehnt, der kann dann auch nicht mehr auf seinen Platz in der Priorisierung pochen.“

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