„Lena Lorenz“: Die eigene Mutter als Leihmutter - ist das erlaubt?

Hebamme Lena Lorenz betreut in der neuen Folge der ZDF-Serie eine Frau, die mit Anfang 50 noch einmal schwanger ist. Doch sie trägt nicht ihr eigenes Kind aus, sondern ihren zukünftigen Enkel – den Sohn ihrer Tochter Kim.

Die Schwangerschaft von Petra Hoffmann (Gesine Cukrowski) verläuft problemlos, doch kurz vor der Geburt kommt das Familienkonstrukt ins Wanken. Denn der biologische Vater des Kindes hat sich in eine andere Frau verliebt und sich von Kim getrennt. Zunächst will Kim (Deniz Orta) die Trennung nicht akzeptieren. Petra realisiert, dass sich ihre Tochter auf ein Leben als alleinerziehende Mutter nicht einstellen kann. Um Mathias (Giovanni Funiati) unter Druck zu setzen, möchte Kim seine Vaterschaft offiziell nicht eintragen lassen. Eine verzwickte Situation für die Gebärende, die sowieso juristisch gesehen als Mutter gilt.

Eine interessante Story haben sich die Drehbuchautoren der Serie da einfallen lassen. Dabei stellt sich nur die Frage: Wäre dieser Fall in Deutschland überhaupt denkbar? Genau diese Frage bekommen Kim und ihre Mutter Petra von der schwangeren Sandra im Geburtsvorbereitungskurs gestellt: „Das ist total interessant und mutig von Ihnen, aber ist das in Deutschland nicht verboten?“ „Das macht meine Mutter aus Liebe zu mir, das ist großartig und erlaubt, zumindest in Holland“, antwortet Kim verärgert.

Im deutschen Recht ist Leihmutterschaft ausdrücklich verboten

...und strafbar machen sich nicht die biologischen Eltern oder die Leihmutter, sondern die Mediziner, die die künstliche Befruchtung durchführen. In Deutschland wäre das also nicht möglich gewesen.

Die künstliche Befruchtung zum Zweck der Leimutterschaft wurde daher in den Niederlanden durchgeführt. Bei unseren Nachbarn ist das legal, allerdings nicht zum kommerziellen Zweck, wie beispielsweise in Thailand oder der Ukraine.

Das Embryonenschutzgesetz verbietet die Anwendung solcher Techniken zur Leihmutterschaft in Deutschland ausdrücklich. Zudem gilt bei uns die Leihmutter als gesetzliche Mutter und nicht die biologische Mutter. Die Geburt des Kindes in Deutschland ist also für alle Beteiligten nicht strafbar, aber mit juristischen Hürden verbunden, was die gesetzliche Elternschaft angeht. Auch Eltern, die ein Kind, das eine Leihmutter im Ausland ausgetragen hat, mit nach Deutschland bringen, müssen erst gerichtlich die gesetzliche Elternschaft anerkennen lassen – was mitunter schwierig werden kann.

Lena Lorenz (Judith Hoersch) hat keinerlei Bedenken, dass Frau Hoffmann ihren Enkel zur Welt bringt. Sie ist nur nicht damit einverstanden, dass Matthias nicht als Vater eingetragen wird, was aus ihrer Sicht das Beste für die kleinen Titus wäre.

Die Hebamme hat außerdem andere Sachen im Kopf: Der Tierarzt Dr. Aaron Kolberg (Matthias Ziesing) ist schwer in sie verknallt, doch sie ist sich unsicher, ob ihre Gefühle stark genug sind, um schon wieder eine feste Beziehung einzugehen. Zugleich kracht es ordentlich zwischen ihr und Julia Obermeier (Liane Forestieri), die sich von ihrer besten Freundin im Stich gelassen fühlt. Julia wird von einem Stalker bedrängt und braucht Lenas Hilfe.

Die Folge "Mutterliebe" ist die vorerst letzte Folge der Serie. Wann es mit einer neuen Staffel "Lena Lorenz" weitergeht, steht derzeit noch nicht fest.

"Lena Lorenz": Donnerstag, 14. April, 20.15 Uhr im ZDF