„Wir können auch mal frieren für die Freiheit“

„maischberger“: Altbundespräsident Gauck spricht Klartext zum Ukraine-Krieg

10.03.2022 um 13:12 Uhr

In der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“ hat sich Altbundespräsident Joachim Gauck für ein Öl- und Gasembargo gegen Russland ausgesprochen. Eine Flugverbotszone über der Ukraine hält er dagegen für zu gefährlich und hat Verständnis für die Zurückhaltung Deutschlands.

„Wir können auch mal frieren für die Freiheit. Wir können auch mal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben“, sagte der 82-jährige Gauck in der ARD-Talksendung "maischberger. die woche". Ein Importstopp für Öl und Gas aus Russland, sei „ein Mittel, wo wir noch offener unser Solidarität mit den Opfern der Aggression zeigen können.“

Gauck lehnt eine Flugverbotszone über der Ukrainie ab

Auch weitere Waffenlieferungen aus Deutschland in die Ukraine hält Gauck für richtig. Eine Lieferung von Flugzeugen oder die Einrichtung einer Flugverbotszone lehnt er indes ab: „Einem Überfallenen mit Waffen beizustehen ist etwas anderes, als aktiv Flugzeuge abzuschießen oder Militärbasen auf russischem Territorium zu zerstören,“ sagte der Bundespräsident a.D. in der ARD.

Gauch glaubt realistischerweise an eine Eskalation durch Putin, wenn die Nato direkt in den Konflikt eingreift: „Und deshalb ist es diesmal wirklich keine Feigheit, wenn die deutsche Bundesregierung hier zurückhaltend ist.“  Sandra Maischberger hakte nochmal nach: „Also keine Flugverbotszone?“ „Unter Schmerzen würde ich sagen‚ ja‘“, antwortete Gauck.

Das komplette Interview mit Joachim Gauck, der auf die Fragen der Moderatorin mit einer bemerkenswerten Klarheit antwortet, ist hier in der ARD-Mediathek abrufbar.

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