Der ZDF-Moderator polarisiert weiterhin

„Markus Lanz“: DIESE Talkgäste lassen sich nicht von ihm grillen

30.04.2021 um 11:51 Uhr

Der aggressive Moderationsstil von Markus Lanz, der früher häufig kritisierte wurde, hat sich in der Corona-Pandemie zum einem Quoten-Garant für das ZDF entwickelt. Aber nicht alle Gäste lassen sich von dem Moderator in die Ecke treiben.

Seit 2010 wird die Talkshow des gebürtigen Tirolers dreimal die Woche dienstags bis donnerstags ausgestrahlt und es wird über tagesaktuelle Themen in der Talkrunde diskutiert. Nicht selten geraten dabei vor allem Politiker ins Kreuzfeuer der Lanz-Kritik, denn der Moderator hält sich mit seinen Emotionen selten zurück und unterbricht seine Gäste, wann immer er es für richtig hält.

Gerade beim jüngeren Publikum konnte Lanz seine Reichweite am späten Abend während der Corona-Pandemie deutlich steigern. Am 16. April sahen satte 2,78 Millionen Zuschauer die Talkshow, was einen überragenden Marktanteil von 24,4 Prozent bedeutete. Doch nicht alle Gäste lassen sich durch das gewachsene Selbstbewusstsein des Moderators, sein penetrantes Nachhaken und die Floskel „Das war nicht die Antwort auf meine Frage“ in die Ecke des Talk-Verlierers treiben.

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats läßt Lanz cool abblitzen

"Gerechtigkeitsargumente, ernsthaft?", kommentierte Lanz am Mittwochabend abschätzig die Ausführungen von Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, zur Forderung, Geimpfte sollen von Corona-Auflagen befreit werden.

Alena Buyx betonte bei "Markus Lanz", dass einige Beschränkungen, wie z.B. die Quarantäne, für Geimpfte gelockert werden könnten, aber weniger harte Freiheitseinschränkungen, wie das Tragen einer Maske, den Geimpften noch eine Weile zugemutet werden könne. "Das rechtliche Argument wird natürlich sein: Da gibt es keine Handhabe, das zu verbieten", sagte Buyx mit Blick auf Kontaktbeschränkungen für Menschen mit vollem Impfschutz. "Aber da darf man schon auch gesellschaftliche und auch ethische oder Gerechtigkeitsargumente ins Feld führen."

Markus Lanz (52) quittierte das Argument mit einem angeekelten Gesichtsausdruck, den man bei ihm immer häufiger sieht: "Wie klein macht man sich denn als Mensch, einen billigen Neideffekt zu entwickeln, nur weil sich 75-Jährige zum Abendessen treffen?", unterstellte er seinem Gast. 

Diesen billige Retourkutsche ließ sich die  Ethikerin nicht bieten:  "Aber das ist doch kein billiger Neideffekt", erklärte sie  geduldig, aber mit einleuchtenden Argumenten, die man nicht polemisch wegwischen kann: „Man muss sich klarmachen, dass viele Menschen ihren ebenfalls auch grundrechtlich unterfütterten Anspruch auf eine Impfung für die Priorisierung zurückgestellt haben. Das haben wir alle gemacht. Ich kann zumindest nachvollziehen, dass man dort doppelt Nachteil empfindet, wenn man nicht nur nicht geschützt ist, sondern eben auch weniger machen kann. Das ist wirklich keine Neiddebatte, dass man das den 60-Jährigen nicht gönnt."

 

Argumentativ bloßgestellt schaute Lanz danach wie ein Sechsjähriger, dem man im Sandkasten die Schaufel abgenommen hat, weil er damit einem anderen Kind auf den Kopf gehauen hat. 

Auch bei der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt zündete die Lanzsche Grilltaktik an diesem Abend nicht: Ihr warf er vor, die Grünen würden ihm vorschreiben wollen, wie viel Zucker er künftig zu sich nehmen dürfe. Er bezog sich abei auf das Wahlprogramm der Grünen, in dem steht, dass sich die Menschen gesünder ernähren sollen und deshalb die Lebensmittelindustrie verpflichten, Zucker, Salz und Fett in ihren Produkten zu reduzieren. "Sie dürfen süßes Zeug essen. Sie müssen nur wissen, dass es da drin ist. Sie können dann gern einen weiteren Löffel Zucker reintun, wenn Sie es gern noch süßer hätten", erwiderte die Chefin der grünen Bundestagsfraktion schlagfertig.  

"Machen Sie es jetzt nicht so banal", fühlte sich Lanz scheinbar mit seinen eigenen Waffen geschlagen. "Es geht darum, das System zu verändern und nicht den individuellen Menschen umzuerziehen. Das sind zwei verschiedene Sachen“, erklärte ihm Göring-Eckardt. Daraufhin nörgelte Lanz wieder wie ein Sechsjähriger:  "Das ist Umerziehung, wenn ich das nicht kriege.“

"Markus Lanz": Immer  Di - Do am späten Abend im ZDF.

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