Hetzblatt-Vorfall

„Markus Lanz“: Trittin packt „Nazi-Keule“ im Fall Aiwanger aus!

31.08.2023 um 06:44 Uhr

Bei Markus Lanz sind sich die Gäste einig: Dem 17-jährigen Hubert Aiwanger kann man vieles nachsehen - dem 52-jährigen nicht! Doch die Affäre um ein antisemitisches Hetzblatt und mehrere Zeugenaussagen zu rechtsradikalen Äußerungen ist noch nicht ausgestanden. Auch die Gäste der ZDF-Talkshow widmeten sich gestern diesem Thema.

Seit dem letzten Wochenende sorgt ein antisemitisches Hetzblatt in Bayern und Deutschland für Aufsehen. Der bayerische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger soll dieses Blatt bereits mit 17 Jahren in seiner Schultasche gehabt haben. Es ist unklar, ob er es nur besaß oder ob er es verteilen wollte. Aiwanger gibt an, sich nicht mehr daran erinnern zu können. Nach einer Recherche der „Süddeutschen Zeitung“ hat sich Aiwangers Bruder als Autor des Hetzblatts identifiziert. Doch hinzukommen Zeugenaussagen, denen zufolge der heutige Freie-Wähler-Chef Aiwanger in seiner Schulzeit mit Hitler-Imitationen und antisemitischen „Witzen“ aufgefallen sei. Alles sehr bizarr fanden auch die Gäste von „Markus Lanz“ in der gestrigen ZDF-Talkshow.

„Das ist ein klassisches rechtes Ideologem"

Vor allem vom Politiker Jürgen Trittin kamen harte Worte, auch wenn er betonte: „Die Partei, die Freien Wähler, gehören nicht in eine rechtsradikale Ecke.“ Dennoch wirft er Aiwanger einige rechtspopulistische Äußerungen vor. Sein Beispiel: Aiwangers Rede vor gut 10.000 Menschen bei einer Demonstration gegen das Heizungsgesetz der Ampelregierung am 10. Juni in Erding bei München. Da hatte Aiwanger von einer „schweigenden Mehrheit gesprochen, die sich die Demokratie zurückholen" müsse. „Das ist ein klassisches rechtes Ideologem", kritisierte Trittin gestern Abend entschlossen und fügte verärgert hinzu: „Das ist antidemokratisch. Und deshalb bekommt die Aufmerksamkeit, dass er in seiner Jugend im Besitz eines durchkomponierten antisemitischen Flugblattes war, eine andere Bedeutung.“

Lanz-Zuschauer sehen das anders

Doch nicht alle schienen seiner Meinung zu sein. Vor allem auf Twitter hagelte es Gegenwind: „Ein einziges Fertigmachen von Aiwanger. In der gesamten Medienlandschaft!“ „Da wird wieder viel frei interpretiert und philosophiert. Wundert mich nicht, dass Trittin die Nazi-Keule auspackt“, meint ein anderer Twitter-Nutzer und andere kritisieren: „Wieder alle einer Meinung: Aiwanger ist Nazi, keine kritische Betrachtung bzw. kein Journalist da, der das anders sieht.“

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