Fast wie eine Comicfigur

„Laim“: Darum ist DIESER Krimi anders

19.04.2021 um 14:58 Uhr

Mit "Laim und die Tote im Teppich" wird Max Simonischek heute seinen vierten Einsatz als Kommissar Lukas Laim in der Krimi-Reihe im ZDF haben. Der nächste Fall ist auch schon in Arbeit. Warum so viel Zeit zwischen den Folgen vergeht und was er an dem introvertierten, düsteren Kommissar mag, hat er jetzt in der NDR-Sendung „Das!“ verraten.

Vor allem eins scheint den Schauspieler Max Simonischek und die Figur Lukas Laim miteinander zu verbinden: Sie können mit endlosen Dialogen nicht viel anfangen. „Ich finde, in deutschen Krimis wird viel zu viel gelabert. Für mich ist Film in erster Linie ein visuelles Medium. Und dem versuchen wir, gerecht zu werden“, erklärte der Schauspieler im Interview mit Hinnerk Baumgarten.

Auch darüber hinaus soll der Charakter des Lukas Laim anders sein als man es von Fernsehkommissaren gewöhnt ist: „Es geht uns darum, in diesem Krimi-Dschungel im deutschen Fernsehen ein Alleinstellungsmerkmal zu kreieren. Äußerlich betrachtet: Er trägt nur schwarz, er hat den Mantel auf und fettige Haare. Laim geht schon Richtung Comicfigur. Und er redet wenig.“

Teamwork und lange Pausen

Im Jahr 2012 löste der düstere Kommissar Laim seinen ersten Fall. Jetzt kommt sein vierter Einsatz. Das bedeutet, dass das Filmteam sich viel Zeit lässt, um die Folgen zu entwickeln. Max Simonischek: „Wir schrubben da nicht zwei, drei Dinger im Jahr runter, sondern wir geben uns viel Zeit für die Buchentwicklung. Jeder hat ein Mitspracherecht. Für jemanden wie mich, der sich eher im Theater zuhause fühlt, ist das ganz angenehm. Unser Beruf hat immer damit zu tun, um Verantwortung zu kämpfen am Endergebnis. Das ist beim Theater grundsätzlich schon mehr geleistet als beim Film. Das ist der Grund, warum ich diesen Beruf irgendwann mal gewählt habe – um in der Gruppe etwas Kreatives zu schaffen.“

Das nächste Drehbuch schreibt seine Frau

Für den kreativen Prozess muss er aktuell noch nicht einmal die heimischen vier Wände verlassen. Das nächste Drehbuch, das im November verfilmt wird, stammt von seiner Frau Catharina, die als Journalistin und Autorin arbeitet. Bei „Das!“ verriet der Schauspieler:

„Es gibt natürlich Diskussionen zuhause und ich versuche immer, ihr über die Schulter zu gucken, aber letztendlich ist das ihr Baby und da lasse ich sie in Ruhe. Bei den Dialogen mische ich mich ein bisschen ein, aber das machen auch viele Autoren, die sich das nochmal vorlesen lassen von den Schauspielern, damit sie merken: Ist das jetzt zu spröde literarisch, oder ist das auch wirklich so, wie man redet? Das ist auch einfach ein eigener Job. Ich will mir das gar nicht anmaßen.“

„Laim und die Tote im Teppich“ läuft heute, 19. April 2021, 20.15 Uhr im ZDF

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