Twitter-Nutzer rasten aus

Maybrit Illner: „Befremdlich“ - Hape Kerkeling stört sich am „Gendern“ & sorgt für hitzige Debatte

21.07.2023 um 03:02 Uhr

„Klingt nach Gestapo/Stasi“ - Hape Kerkelings Talkshow-Auftritt hat nicht jedem Fernsehzuschauer gefallen. Einerseits spricht er sich bei „Maybrit Illner“ für Veränderungen aus, andererseits kritisiert er das „Gendern.“

Gender, Cancel, Wokeness: „Alte weiße Männer“ im Kulturkampf mit der Generation Z - Linksliberale, urbane Akademiker mit Menschen, die sich als normal bezeichnen. Die Gesellschaft scheint gespalten - im Denken und im Reden. Statt offenem Dialog gibt es viel offene Feindseligkeit. Welche Begriffe sind umstritten? Wie spricht und schreibt man gendergerecht? Worüber darf gelacht werden und worüber nicht? Mit wem und vor allem wie lohnt es sich zu streiten? Wer darf was sagen? Wie viel Rücksicht und Vorsicht nützen dem demokratischen Diskurs und wie viel schadet ihm? Gestern diskutierte unter anderem Hape Kerkeling in der ZDF-Talkshow „Maybrit Illner.“ Für seinen Fernsehauftritt unterbrach der Entertainer eigens eine mehrjährige Showpause.

Homophobes Berlin

Seine Haltung zu dem Thema ist klar: „Wir versuchen Gleichberechtigung an vielen Stellen gleichzeitig, und das völlig zur Recht, umzusetzen, erleben aber, dass so eine rechtsradikale Partei wie die AfD jetzt bei 30 Prozent steht.“ Auch in Berlin hat der Entertainer schon Veränderungen wahrgenommen: „Die Atmosphäre ist deutlich homophober geworden“, und ist deshalb mit seinem Mann nach Bonn gezogen. Ernst fügt er hinzu:“ Leben wir in einer ähnlichen Zeit wie in der Weimarer Republik? Sind wir am Vorabend von etwas, das ich nicht erleben möchte?“

Langsam zum Ziel

Deswegen findet er, sollte man „gemächlichen Schrittes vorgehen, bei all diesen Änderungen, und versuchen so viele Menschen wie möglich auf diesem Weg mitzunehmen.“ „Radikal an Astrid Lindgren ranzugehen und ‚Taka-Tuka-Land‘ umzubenennen“, hält der 58-Jährige für „wenig hilfreich.“ „Ich glaube schon, dass Menschen verstehen, was der Hintergrund dieser Idee ist. Aber ich glaube, man muss das alles etwas langsamer angehen“, ist sich der Entertainer sicher, denn auch er stört sich an gewissen Veränderungen, wie zum Beispiel der Gender-Kultur: „Und tatsächlich finde ich es auch befremdlich, wenn ich jetzt an jedes Wort ‚*innen‘ hängen muss. Das erleben sie auch nur in Deutschland so! Das gibt es in England nicht, dass gibt es in den Niederlanden und in Italien nicht.“

Gespaltene Meinungen auf Twitter

Einige Twitter-Nutzer geben ihm unter dem Twitter-Ausschnitt von der gestrigen Talkshow in diesen Punkten völlig Recht: „Wo Kerkeling Recht hat, hat er Recht“, andere fühlen sich von seiner Meinung veralbert: „Am besten geht Ihr Euren Weg allein und bitte ohne meine Zwangsbeiträge. Ich möchte auch nicht abgeholt werden. Klingt aus den Mündern von euch "Linksradikalen" Höf- und Bücklingen eh nach Gestapo/Stasi (um mal EURE Ausdrucksweise zu nutzen).“ Ein weiterer Twitter-User fasst hämisch zusammen: „Er findet die Verbote und den woken Mist nicht schlecht...er möchte nur, dass sie langsamer kommen, damit wir sie besser schlucken. Nein danke.“ Deutschland bleibt in dieser Frage weiterhin gespalten. 

Maybrit illner“: Immer donnerstags, 22.15 Uhr im ZDF (Die erste Ausgabe nach der Sommerpause steht am 31. August wieder im ZDF-Programm).

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