Morden im Norden: Finn wird zum „Todesschützen von Lübeck“

Heute Abend dürfen Kommissar Finn Kiesewetter (Sven Martinek) und Kommissar Lars Engeln (Ingo Naujoks) erstmals zur Primetime in der ARD ermitteln. Der Sender zeigt den 90-minütigen Spielfilm „Am Abgrund“ aus der Reihe „Norden im Morden“. Seit elf Jahren begeistert das Team der Lübecker Mordkommission schon Krimifans im Ersten. Während die Serie kleine Krimidramen erzählt, erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer heute ein Thriller mit großen Emotionen.

Finn steht „Am Abgrund“

Hauptdarsteller Sven Martinek erklärt, worum es im „Morden im Norden“-Spielfilm geht: „Finn erschießt einen bewaffneten Geiselnehmer, um Lars zu retten. Als eine Zeugin aussagt, er habe ohne Not geschossen, wird er als Mörder abgestempelt. Es ist ein knallharter Thriller, der in meinen Augen so besonders ist, weil wir uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben: Was macht es emotional mit einem Polizisten wie Finn, einen Menschen getötet zu haben? Wie geht er mit der Tat um? Mit seinen Schuldgefühlen und Selbstzweifeln?“

Tiefe Gedanken vor rauer Kulisse

So viel sei schon verraten: Die Ostsee hat die Stimmung, in der Finn sich nach dem Vorfall befindet, bei den Dreharbeiten mit aller Kraft unterstrichen. Regisseur Dirk Pientka: „So aufgepeitscht, wie in der Drehzeit im Mai 2023, habe ich sie selten erlebt. In der Geschichte zieht sich Finn in sein Haus an der See zurück, 15, 20 Meter von der sich hoch auftürmenden, weißen Brandung entfernt. Wir haben viel in der Nacht gedreht, um die Rauheit des Meeres und die Einsamkeit des Kommissars einzufangen. Es herrschte Windstärke 9, häufig konnten wir unser eigenes Wort nicht verstehen. Tagsüber haben wir dann Drohnen eingesetzt, um die Landschaft mit den gelben Rapsfeldern im Kontrast zum blauen Himmel in großen, offenen Totalen aufzunehmen.“

Steckt Finn das weg?

Wie draußen sieht es auch im Inneren des Kommissars aus. Sven Martinek gibt Einblicke: „Am Anfang des Films sind alle gegen Finn, alles spricht gegen ihn. Er ist schockiert, dass Lars ihm nicht vorbehaltlos vertraut. Er wird vom Dienst suspendiert, eine interne Ermittlerin geht dem Verdacht auf Totschlag nach, Journalisten erklären ihn zum Todesschützen von Lübeck. In diesen Momenten sehen wir, dass Finn eben nicht nur so ein tougher Typ ist. Nachts reißen ihn Albträume aus dem Schlaf. Wie im Wahn holt ihn die Situation immer und immer wieder ein.“

„Morden im Norden - Am Abgrund“ läuft heute, 2. Januar 2024, um 20.15 Uhr im Ersten. Ab Montag geht es dann mit 16 neuen Folgen der Serie weiter.