Patricia Schlesinger vor dem Aus

Nach zwielichtigen Deals: ARD-Vorsitzende will freiwillig gehen

04.08.2022 um 18:42 Uhr

Die aktuelle Vorsitzende der ARD und Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, steht einem Medienbericht zufolge kurz vor dem Rücktritt.

Wie das Medienmagazin DWDL berichtet, soll Schlesinger heute Abend in einer geplanten Intendantenrunde ihren Rücktritt als ARD-Vorsitzende verkünden will, um einer Abwahl zuvor zu kommen.

Schlesinger sieht sich seit Wochen unterschiedlichen Vorwürfen ausgesetzt. Das Magazin "Business Insider" hatte den Skandal ins Rollen gebracht, bei dem es im Kern um die Frage geht, ob die Senderchefin und der Senderchefkontrolleur miteinander einen zu laxen Umgang bei der möglichen Kollision von Interessen gepflegt haben könnten. Im Fokus stehen dabei undurchsichtige Beraterverträge für ein RBB-Bauprojekt und Aufträge für Schlesingers Ehemann bei der Messe Berlin. Der RBB-Verwaltungsratsvorsitzende Wolf-Dieter Wolf ist zugleich Chefaufseher der landeseigenen Messe. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. 

Die 61-jähirge Schlesinger zog auch wegen einer Gehaltserhöhung (um 16 Prozent auf 303.000) Euro und einer intransparenten Nutzung ihres Dienstwagens Kritik auf sich, ebenso wegen dienstlicher Abendessen, die Schlesinger in ihrer Funktion als RBB-Intendantin in ihrer Berliner Privatwohnung veranstaltete.

Unklar ist, ob die ehemalige  ARD-Auslandskorrespondentin  in den USA und Panorama-Reporterin heute mit sofortiger Wirkung zurücktritt und wie ihre Nachfolge geregelt wird. Ebenso ist nicht klar, ob Patricia Schlesinger auch ihr Amt als RBB-Intendantin niederlegen will.

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