Neuer „Erzgebirgskrimi“ trotz Sommerpause: „Tödliche Abrechnung“

Hochspannung und lokale Geschichten: Der „Erzgebirgskrimi“ hat sich zum Quotenhit entwickelt. In der neuen Folge, die jetzt am Samstag trotz allgemeiner TV-Sommerpause zu sehen ist, gibt es jede Menge Verdächtige und rätselhafte Heimat-Mythen.

Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Sven Sakowitz

Seltsamer Todesfall im Erzgebirge: Was wie der tragische Unfall eines Kletterers aussieht, erweist sich bei näherer Betrachtung als Mord. Bei dem Opfer handelt es sich um den jungen Start-up-Unternehmer Dr. Lenhard Hellmann (Robin Sondermann) aus Chemnitz. Mit einer revolutionären Erfindung hätte er das Leben von Schlaganfallpatienten verbessern und dadurch reich werden können. Er stand kurz vor dem Durchbruch. Ein neuer Fall für die Kommissare Robert Winkler (Kai Scheve) und Karina Szabo (Lara Mandoki), die in „Erzgebirgskrimi: Tödliche Abrechnung“ (Sa, 12. August, 20.15 Uhr im ZDF) zum fünften Mal gemeinsam ermitteln.

Verdächtige gibt es dieses Mal jede Menge. So hielt sich der geniale Erfinder nicht an feste Absprachen mit dem lokalen Investor Bernd Lauber (Jörg Pose), der sich hohe Gewinne von dem Projekt versprochen hatte. Zudem wollte Hellmann seine Geschäftspartner Julia Jacobi (Julia Hartmann) und Phillip Mertens (Tobias Schormann) nicht am Erfolg beteiligen. Ruhm und Geld sollten nur ihm allein gehören. Klar, dass er viele Feinde hatte.

Der 2019 gestartete „Erzgebirgskrimi“ ist ein Überraschungshit. Die bislang letzte Folge im Februar schalteten 7,45 Millionen Zuschauer ein. Was macht den Reiz aus? „Mir ist es wichtig, dass wir in unseren Filmen immer eine klare Haltung zum Erzgebirge haben“, sagt Hauptdarsteller Kai Scheve. „Die Geschichten sollten eng mit der Historie, den Mythen, der Gegenwart und den Menschen dieser faszinierenden Region verbunden sein. Man kann das Erzgebirge nicht als Kulisse für Krimis nehmen, die man auch überall anders erzählen könnte. Das würde zu Recht irgendwann niemanden mehr interessieren.“

Hauptdarsteller Kai Scheve wurde im Erzgebirge geboren

In „Tödliche Abrechnung“ sei die Verankerung gelungen: „Wir verknüpfen darin den Mord an dem Start-up-Unternehmer unter anderem mit einem Vorfall aus DDR-Zeiten und der großen Tradition der Textilindustrie.“ In die Region eingetaucht Kai Scheve wurde 1966 im Erzgebirge geboren, aber seine Eltern zogen schon bald danach mit ihm nach Leipzig. Heute lebt er in Berlin. Seit er die Rolle als Ermittler angenommen hat, ist er tief in den Schauplatz der Reihe eingetaucht. „Ich drehe jedes Jahr knapp zehn Wochen im Erzgebirge“, erzählt er. „Ganz bewusst gehe ich dann nicht in ein anonymes Hotel, sondern suche mir kleine Pensionen oder andere private Unterkünfte, in denen ich mit den Menschen in Kontakt komme, abends eine Flasche Wein mit den Vermietern trinken kann. Ich möchte den Menschenschlag verstehen, will wissen, wie dort gesprochen wird, welche Themen die Menschen bewegen.“

Selbst an drehfreien Tagen bleibe er vor Ort, weil er so viel wie möglich aufsaugen wolle. „Ich habe auf diese Weise schon eine ganze Reihe von interessanten und freundlichen Menschen kennengelernt“, so Scheve. „Es sind sogar richtige Freundschaften entstanden.“ Womöglich verbringt er bald noch viel mehr Zeit im Erzgebirge. Aufgrund des Erfolgs der Reihe möchte das ZDF im nächsten Jahr nämlich nicht wie bislang nur zwei, sondern gleich drei neue „Erzgebirgskrimis“ drehen.

„Erzgebirgskrimi: Tödliche Abrechnung“: Sa, 12. August, 20.15 Uhr im ZDF