Henning Baum als Macho-Motivationstrainer und Hauptverdächtiger

„Nord Nord Mord“: Sievers sieht Gespenster – ist das jetzt Krimi oder Komödie?

19.12.2022 um 18:00 Uhr

Eine junge Frau ist ertrunken – allerdings in einer Badewanne, nicht am Fundort am Strand, wo die Escortdame in einem Rollkoffer gefunden wird. Für Kommissar Sievers und sein Sylter Ermittler-Team ist Macho-Motivationstrainer Philipp Vandamm (Henning Baum) der Hauptverdächtige, der die Tat natürlich lässig abstreitet. Ist das jetzt mehr Krimi oder Komödie?

Diese Frage müssen sich die Zuschauer mittlerweile bei einer ganzen Reihe von TV-Reihen stellen, die als Krimi-Komödie gelten: Neben dem „Tatort“ aus Münster, „Wilsberg“, „Mord mit Aussicht“, „Friesland“ oder den „Eberhofer“-Filmen u.v.a. zählt dazu seit 2011 auch „Nord Nord Mord“. Wobei die Sylt-Reihe immer wieder zwischen Krimi und Komödie changiert und nie so genau weiß, was denn jetzt eigentlich mehr Gewicht hat: Die Aufklärung des Falls oder die Gags drumherum. Das ist auch bei der 18. Folge „Sievers sieht Gespenster“ der Fall. Die Streitigkeiten zwischen Feldmann (Oliver Wnuk)  und Behrendsen (Julia Brendler) bieten die gewohnte Rahmen-Comedy aber insgesamt geht es ernster zu als sonst üblich. Also doch mehr Krimi als Komödie? Irgendwie schon, dank zahlreicher Dünen-Bilder aber auch eine Art fiktionale Sylt-Doku für alle Fans der Nordseeinsel.

Darum geht’s in "Nord Nord Mord – Sievers sieht Gespenster"

Ein ungewöhnlicher Fall für Carl Sievers (Peter Heinrich Brix), Ina Behrendsen (Julia Brendler) und Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk): Auf einem Spülfeld vor Sylt wird ein Koffer mit einer Leiche geborgen. Die Todesumstände erinnern Ina Behrendsen an einen Fall, bei dem eine Escortdame in einer Badewanne ertränkt wurde. Der Verdächtige Philipp Vandamm (Henning Baum) kam mangels Beweisen ungestraft davon. Vandamm, Motivationstrainer für Männer in der Selbstfindung, bereitet nach einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung ausgerechnet auf Sylt sein Comeback vor. Und er besitzt sogar eine Jacht, mit der er die  Leiche aufs Meer hätte bringen können.

Überraschend gibt Vandamm zu, die junge Frau gebucht und den Abend mit ihr verbracht zu haben. Sein Assistent habe Madeleine, so ihr Name, aber in der Nacht noch zurückgebracht. Nun fällt der Verdacht auf Rüdiger Vogt (Marek Erhardt), Teilnehmer der Motivationsveranstaltung, der behauptet, von Madeleine betrogen worden zu sein. Mit viel Alkohol findet Feldmann heraus, dass Vogt in der Tatnacht tatsächlich auf Madeleines Zimmer war.

Aber warum heißt der neue Fall „Sievers Gespenster“? Weil der der Fall dem Kommissar persönlich ganz nahe geht: "Ich habe ihre Stimme gehört, ihre Schritte, dann lag ihr Buch auf dem Bett, sie hat mir daraus vorgelesen, und dann hab ich sie gesehen", erzählt er seiner Therapeutin (Victoria Trauttmansdorff). "Ich glaube, ich sehe Gespenster." 

Wir (die Zuschauer) sehen heute vor allem schöne Bilder von Sylt und einen eher wirren Plot, den Henning Baum als Macho-Coach auch nicht retten kann, wenn er in seinen überteuerten, überflüssigen Serminaren von der „Tyrannei der Frau“ faselt. Mehr als 5 Millionen werden wohl trotzdem wieder einschalten. Kein Wunder also, dass vier weitere Folgen von „Nord Nord Mord“ bereits abgedreht sind.

„Nord Nord Mord: Sievers sieht Gespenster“: Mo, 19. Dezember, 20.15 Uhr im ZDF und hier in der Mediathek:

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