Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Rekorde, Comebacks und deutsche Chancen: Wir stellen die fünf wichtigsten Fragen zur großen Hollywood-Gala. ProSieben überträgt in der Nacht von Sonntag auf Montag (28. März) ab 2 Uhr live. Steven Gätjen wird die Stars wie gewohnt auf dem Roten Teppich interviewen. Durch die Show führen die drei US-Stars Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes.
Ein Artikel von TV Digital Reporter Michael Tokarksi
Der Glamour ist zurück! Vergangenes Jahr wurden die Oscars coronabedingt in kleiner Runde in der Los Angeles Union Station verliehen. Nun findet die wichtigste Award-Show der Welt wieder im gewohnt noblen Rahmen statt: Rund 2500 Filmschaffende nehmen am 28.3. im Dolby Theatre in Hollywood Platz. Auf der Bühne wird es so spannend wie eh und je. Wir stellen die fünf wichtigsten Fragen zur Verleihung und wagt Prognosen. Es geht u. a. um den ersten großen Netflix- Sieg und einen 34-jährigen Oscarfluch. ?
Beeindruckende zwölf Nominierungen konnte „The Power of the Dog“ einsammeln. Damit führt der ruhig erzählte Netflix-Western mit Benedict Cumberbatch das Feld an. Auf den ersten Blick scheint sogar ein Allzeitrekord möglich. Zur Erinnerung: Noch nie konnte ein Film mehr als elf Trophäen gewinnen. An der Spitze gleichauf liegen „Titanic“, „Ben Hur“ und „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“.
Aus den zwölf Nominierungen allerdings können in gar keinem Fall auch zwölf Oscars werden – schließlich sind die Nebendarsteller Jesse Plemons und Kodi Smit-McPhee in der gleichen Kategorie nominiert. Für den Hauptpreis als Bester Film jedoch ist „The Power of the Dog“ tatsächlich der Topfavorit, vor den Familiendramen „Coda“ und „Belfast“. Es wäre der erste Oscar für Netflix in dieser Kategorie. Insgesamt sind wohl drei bis sechs Oscars für den Western realistisch. Der Rekord von „Titanic“ & Co. wird also weiter Bestand haben.
Sehr offen ist das Rennen in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. Zur Wahl stehen: Olivia Colman („Frau im Dunkeln“), Jessica Chastain („The Eyes of Tammy Faye“), Penélope Cruz („Parallele Mütter“), Kristen Stewart („Spencer“) und Nicole Kidman („Being the Ricardos“). Für Kidman wäre es der zweite Oscarsieg nach „The Hours“ (2002). Und die Chancen stehen nicht schlecht. Zum einen stammt „Being the Ricardos“ aus dem bei der Oscarjury stets beliebten Genre des Biopics. Zum anderen spielt Kidman darin eine Schauspielerin, nämlich die Amerikanerin Lucille Ball (1911–1989). Mit dieser Art von Rolle konnten sich in den vergangenen Jahren gleich zwei Hauptdarstellerinnen den Oscar sichern: Emma Stone in „La La Land“ (2017) und Renée Zellweger in „Judy“ (2020).
Kidmans diesmal vielleicht stärkste Konkurrentin ist Jessica Chastain. Im Drama „The Eyes of Tammy Faye“ glänzt sie als christliche Sängerin und ist unter Massen von Gesichtsprothesen und Schminke kaum wiederzuerkennen. Diese Art von Mut zur Hässlichkeit wurde bei den Oscars schon häufig belohnt.
Stolze sieben Mal war Altmeister Steven Spielberg (75) bereits als Bester Regisseur nominiert. Gewinnen konnte er zwei Mal – für „Schindlers Liste“ und für „Der Soldat James Ryan“. Doch der letzte Sieg liegt schon 23 Jahre zurück. Diesmal tritt er mit „West Side Story“ an. Kritiker und viele Kollegen lieben seine Adaption des Musicalhits. Ob das reicht? Wahrscheinlich nicht. Große Favoritin ist Jane Campion („Das Piano“) für den oben erwähnten Western „The Power of the Dog“.
Spielberg wird sich weiter gedulden müssen, aber vielleicht nur ein Jahr: Mit seinem bisher persönlichsten Film – dem semi-autobiografischen „The Fablemans“ – wird er 2023 sicher erneut ins Oscarrennen ziehen.
Das ist selten geworden: ein Blockbuster als großer Oscaranwärter. Insgesamt zehnmal nominiert ist das Sci-Fi-Epos „Dune“ – so häufig wie 1978 „Star Wars“. Sogar als Bester Film steht das Werk von Regisseur Denis Villeneuve zur Wahl. Dort wird für „Dune“ nichts zu holen sein. Dafür stehen die Chancen in anderen Kategorien umso besser. Hans Zimmer kann nach „König der Löwen“ seinen zweiten Oscar für die beste Filmmusik holen. Und für die visuellen Effekte nominiert ist Gerd Nefzer (Oscar für „Blade Runner 2049“). Die diesjährige Konkurrenz für beide ist überschaubar. Zimmer und Nefzer sollten schon mal ihre Dankesreden proben.
Für die meisten ist der Oscar die Krönung ihrer Karriere. Für Lin-Manuel Miranda wäre es noch ein bisschen mehr. In seiner Laufbahn hat der Komponist („Vaiana“) bereits den TV-Preis Emmy, den Musikpreis Grammy und den Theaterpreis Tony gewonnen. Zur Kombination EGOT (nach den Anfangsbuchstaben der Preise) fehlt ihm nur noch das O – der Oscar. In 90 Jahren gelang der EGOT nur 16 Menschen. Miranda ist 2022 für den Disney-Hit „Encanto“ nominiert.
Doch die Konkurrenz in der Kategorie Bester Song ist brutal – vor allem mit Popstar Billie Eilish für „Keine Zeit zu sterben“. Zudem stehen u. a. Beyoncé für „King Richard“ und Diane Warren für „Four Good Days“ zur Wahl. Letztere ist zum 13. Mal seit 1988 nominiert. Auf die Trophäe wartet die 65-jährige legendäre Komponistin (u. a. „I Don’t Wanna Miss A Thing“) bis heute. Kann sie ihren Oscarfluch beenden? Oder schafft es Lin-Manuel Miranda in den EGOT-Club? Die Antwort auf diese – und alle anderen – Fragen gibt es am 28. März.
ProSieben zeigt die Verleihung ab 2 Uhr.