Erster Fall für Melly Böwe am Sonntag

„Polizeiruf 110“ ohne Bukow - SIE ermittelt jetzt mit Frau König

24.04.2022 um 19:57 Uhr

Sie ist die Nachfolgerin von Charly Hübner in Rostock: Lina Beckmann spricht im Interview mit TV DIGITAL über ihre Rolle, ihren Beruf und ihre Ängste.

Sie wirkt gelassen, doch unter der Oberfläche brodelt es. Wer sich mit ihr anlegt, bekommt es mit einer der undurchsichtigsten Ermittlerinnen unserer Krimilandschaft zu tun: Am 24. April tritt Theaterstar Lina Beckmann (41) als Melly Böwe in die Fußstapfen ihres Ehemanns Charly Hübner, der zuvor als Mellys Halbbruder Sascha Bukow im „Polizeiruf 110“ Verbrecher jagte.

Im Fall „Seine Familie kann man sich nicht aussuchen“ (Sonntag, 24. April, 20.15 Uhr im Ersten, s.u.) sucht Böwe den Mörder einer Mutter, deren behinderter Sohn starb, weil sie ihn nicht mehr versorgen konnte.

Ein Interview von TV Digital Chefreporter Mike Powelz

TV DIGITAL: Spannende Unterhaltung oder erfolgreiche Vermittlung von Denkanstößen – was macht gute Krimis aus?

LINA BECKMANN: Ich will die Zuschauer mit meiner Arbeit wachrütteln und ihnen die Augen für Themen öffnen, die man im Leben oft verdrängt. Im allerbesten Fall geht das auch noch mit guter Unterhaltung einher.

Wie tickt Ihre Figur Melly Böwe, was sind ihre wesentlichen Charakterzüge?

Melly ist eine alleinerziehende Mutter und empathisch, aber nicht gefällig. Außerdem hat sie sich, anders als ihr Halbbruder Sascha, ganz bewusst für die helle Seite des Lebens entschieden.

Wurden Sie für die Rolle gecastet?

Nein, ich musste in kein Casting. Aber ich brauchte etwas Zeit zum Überlegen, weil mein Mann mein Vorgänger war.

Inwiefern war das bedeutsam?

Anfangs war ich deshalb ein bisschen gehemmt in meiner Freude. Später dachte ich, dass ich auch nicht hin- und herüberlegen würde, wenn mein Vorgänger jemand anderes gewesen wäre, und habe Ja gesagt.

Als Sie 2010 Ihren späteren Mann Charly Hübner kennenlernten, wussten Sie angeblich nicht, dass er schon damals ein gefeierter Star war. Ein Gerücht?

Nein, das stimmt wirklich. Ich habe bis heute keinen Fernseher zu Hause stehen.

Ihr Lebensmotto?

Nicht zu viel Angst zu haben.

Warum ist das bedeutsam?

Weil ich jemand bin, der sich vor Veränderungen fürchtet, und mir wünsche, dass ich nicht immer ein solcher Schisshase wäre. Denn ich hänge sehr an Strukturen, in denen ich mich sicher fühle. Aber jetzt kitzle ich den Mut zum Neuen gerade vermehrt aus mir heraus und erforsche neue Dinge.

Wie kamen Sie zur Schauspielerei?

Indem ich in diesen Job hineingerutscht bin. Als Kind habe ich in der Schule häufig Theater gespielt und so erfahren, dass man Schauspiel auch studieren kann.

Wissen Sie noch, was Sie sich von Ihrer ersten Gage gekauft haben?

Einen sündhaft teuren karierten Mantel. Nach dem Kauf bin ich mit viel Schweiß und Panik aus dem Laden gegangen, weil ich dachte, dass das ein Fehler war – aber das war es keineswegs. Denn ich besitze den Mantel immer noch.

Sie sind extrem vielseitig. Doch welche Rollen würden Sie ablehnen?

Rollen, die weder mein Herz noch meinen Kopf berühren.

Darum geht's am Sonntag im "Polizeiruf 110: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen"

In einem Einfamilienhaus wurde eine alleinerziehende Mutter erstochen. Ihr vom Hals abwärts gelähmter Sohn starb an einem Schlaganfall, weil niemand mehr seine Infusion wechseln konnte. 

Katrin König ermittelt bei Jens Sommer, dem Ex-Mann und Vater, sowie bei der Familie Genth, die gut mit den Sommers befreundet war. Haben Jule und Holger Genth etwas mit dem Tod der Sommers zu tun – oder ihre Pflegekinder Emma und Max? Als Max plötzlich verschwindet  beteiligt sich auch Katrin König an der Suche. Dabei handelt sie gegen die explizite Anweisung ihres Vorgesetzten, der selbst klare Anweisung von „oben“ erhalten hatte: Sie soll sich von Max fern halten, da der Junge mit verdeckter Identität lebt. Um das sicherzustellen, reist Kommissarin Melly Böwe aus Bochum an – die eine enge Verbindung zu Max hat, wie sich zeigt.

„Polizeiruf 110: Seine Familie kann man sich nicht aussuchen“: Sonntag, 24. April, 20.15 Uhr im Ersten

 

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