Der Bundesfinanzminister sieht "erhebliches Einsparpotenzial"

Queen-Sondersendungen: Christian Lindner ärgert sich über ARD & ZDF

20.09.2022 um 14:34 Uhr

Wer am Montag den Fernseher eingeschaltet hat, konnte tagsüber dem Trauerzug der Queen fast nicht entgehen. Neben RTL und Sat.1 waren mit ARD, ZDF & Phoenix auch gleich drei öffentlich-rechtliche Sender live dabei. Für Bundesfinanzminister Christian Lindner und viele andere Anlass zur Kritik.

Das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. sollen nach mehreren Medienberichten zufolge rund 4,1 Milliarden Menschen weltweit am TV verfolgt haben. Damit wäre die Trauerfeier für die am 8. September verstorbene Monarchin eine der meistgesehenen TV-Sendungen aller Zeiten

Fernsehteams aus der ganzen Welt waren nach dem Tod der Queen nach London gereist, um die tagelangen Trauerfeierlichkeiten für die heimischen Fernsehanstalten zu begleiten. Am Montag stand die große Beerdigung im Fokus der Berichterstattung und der öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtetet parallel auf ARD, ZDF & Phoenix ganztägig live vom Geschehen in London. Bei Twitter sorgte das für Ärger:

"ARD, ZDF und Phoenix übertragen mit jeweils eigenen Teams die Beisetzung von Queen Elizabeth II., damit möglichst viele öffentlich-rechtliche JournalistInnen bei diesem einzigartigen Ereignis live dabei sein können. Das muss man doch verstehen ..." – so der spöttische Kommentar eines Users.

"Bei allem Beileid – brauchen wir wirklich drei verschiedene, stundenlange Sonderberichterstattungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zur Beisetzung der Queen?", monierte ein anderer User und steht mit seiner Meinung nicht allein.

Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) äußerte sich zu der Sonderberichterstattung kritisch und sieht ein erhebliches Einsparungspotenzial. „Dass ARD, ZDF und Phoenix live und parallel vom Begräbnis der Queen aus London senden und mit jeweils eigenem Personal in London sind, belegt anschaulich, dass es erhebliches Einsparpotenzial gibt“, so Lindner in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Der 43-jährige FDP-Vorsitzende schlägt deshalb eine Deckelung der Rundfunkgebühren vor. Diese würde nicht nur die Menschen „in einer Zeit rapide steigender Preise“ entlasten, sondern zudem Anreize für öffentlich-rechtliche Sender schaffen, sich zu verschlanken und auf ihren Kernauftrag zu konzentrieren:

„Ich bin mir sicher, dass durch Kooperation hohe Summen gespart werden können, ohne dass sich dies am Programm negativ bemerkbar macht."

Zuvor hatte Lindner bereits einen freiwilligen Gehaltsdeckel für die Intendanz gefordert. Nach dem Rücktritt der rbb-Intendantin Patricia Schlesinger waren die öffentlich-rechtlichen Sender verstärkt in Kritik geraten.

Tags:
Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS