Immer weniger Menschen lernen schwimmen

Ralf Moeller arbeitet wieder als Bademeister

03.07.2023 um 12:21 Uhr

Der „Gladiator“-Star kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Im Freibad seiner Heimatstadt Recklinghausen wird sich Ralf Moeller wieder an den Beckenrand stellen, um auf ein wachsendes Problem aufmerksam zu machen: Immer mehr Menschen in Deutschland können nicht schwimmen.

Mit Trillerpfeife, Badelatschen und Rettungsring übernimmt der Hollywoodstar am Montag in der SAT.1-Nachmittagsshow "Volles Haus!" (3. Juli, 16 Uhr, SAT.1) die Badeaufsicht in seiner Heimat Recklinghausen. Um darauf aufmerksam zu machen, dass immer weniger Menschen in Deutschland richtig Schwimmen lernen, besuchte der Schauspieler das Freibad, in dem er vor mehr als 40 Jahren seine Ausbildung zum Schwimmmeister absolvierte.

"Wenn du im Becken nur noch Köpfe siehst und ein Nichtschwimmer oder jemand, der nicht richtig schwimmen kann, hineinspringt, dann schreit der Ertrinkende nicht 'Hilfe! Hilfe! Hilfe!'“, erklärt Möller die besondere Verantwortung bei der Badeaufsicht.

Mit 17 begann Ralf Moeller mit dem Bodybuilding,1984 wurde er deutscher Meister, 1986 Mr. Universum. Danach startete der heute 64-Jährige seine Schauspielkarriere, zog Anfang der 1990er Jahre in die USA und lebt heute in Kalifornien, in der Nachbarschaft von Arnold Schwarzenegger. 

Nur die Hälfte der Deutschen kann gut schwimmen

Die Schwimmaufsicht in öffentlichen Bädern und Badestellen wird immer wichtiger, denn die Zahl der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, hat sich verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage von forsa im Jahr 2022. Die Befragung hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nach zuletzt 2017 erneut in Auftrag gegeben. Damals konnten den Angaben der Eltern zufolge zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Nun sind es 20 Prozent.

Der Grund: Während der Corona-Pandemie hat über längere Zeiträume praktisch keine Schwimmausbildung stattfinden können. In der Folge haben aktuell 37 Prozent der Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen – auch nicht das auf das Schwimmen vorbereitende Seepferdchen. Dabei bescheinig das Seepferdchen bescheinigt das Beherrschen von wichtigen Grundlagen. Sicher schwimmen kann eigentlich erst, wer den Freischwimmer, also das Schwimmabzeichen Bronze, abgelegt hat.  

Nur die Hälfte der Befragten ab 14 Jahren gab an, gut oder sehr gut schwimmen zu können. Menschen über 60 Jahre sind durchschnittlich weniger sicher im Wasser (37% gute Schwimmer). Die Befragung zeigte zudem, dass Ältere, Menschen mit Migrationshintergrund und Personen mit geringerer Bildung auch erst später schwimmen lernen.

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