Rente mit 40? So erfüllen sich junge Leute durch „Sparen“ ihren Traum

Die Mittfünfziger hoffen aktuell, dass sie sich wirklich mit 67 abzugsfrei in Rente gehen dürfen und nicht noch länger schuften müssen. Für viele jüngere Menschen hingegen ist es undenkbar, so lange zu arbeiten. Selbstverwirklichung, Selbstbestimmtheit, finanzielle Freiheit: Das treibt die junge Generation an und das ist das Ziel. Auf die staatlichen Rentenzahlungen verlässt sich kaum noch jemand von ihnen. Die Gedanken der Absicherung im Alter gehen in ganz andere Richtungen.

Heute verzichten, später leben

Was kann man also tun, wenn man früh in Rente gehen und trotzdem gut leben will? Die FIRE-Bewegung scheint darauf eine Antwort gefunden zu haben. FIRE bedeutet hierbei „Financial Independence, Retire Early“. Eine Dokumentation auf ARTE stellt das Konzept heute vor. Das Ziel der Anhänger der weltweiten FIRE-Bewegung ist die finanzielle Freiheit. Das Konzept dafür klingt einfach: Sie wollen in jungen Jahren so viel sparen und anlegen, dass sie früh ihr Leben ohne berufliche Verpflichtungen genießen können. Dafür wird jeder Cent zur Seite gelegt, der sich entbehren lässt.

„Du musst schon richtig hart arbeiten und dann fast alles sparen. Wenn du das Geld ausgibst, musst du halt weiterarbeiten“, erklärt ein Anhänger in der Doku die einfache Formel. ARTE begleitet Menschen, die sich mit dem FIRE-Gedanken beschäftigen. Sie idealisieren nicht alle das Spar-Prinzip. Es gibt auch Kritiker, die im Hier und Jetzt leben wollen, statt das „Glücklich sein“ auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Sparen und investieren

Das Sparschwein alleine kann in der Regel eine unabhängige Zukunft nicht garantieren. Deshalb setzen Anhänger und Anhängerinnen der FIRE-Bewegung auf Geldanlagen. Matthias und Heidi leben beispielsweise mit zwei Kindern auf 75 Quadratmetern. Sie besitzen kein Auto und sparen jeden Cent. Ihr Plan ist es, in fünf bis zehn Jahren von den Dividenden ihrer Finanzanlagen leben zu können. Faulenzerei gehört hierbei nicht zum Wunschtraum. Arbeit darf ruhig auch später sein, aber eben in Maßen und nach eigenem Wunsch.

Kathrin hat es bereits geschafft: Sie ist 54 und muss seit einigen Jahren nicht mehr arbeiten. Ihre Einkünfte aus Kapitalanlagen reichen für die Grundkosten. Die ARTE-Doku „Re: Rente mit 40?“ stellt unter anderem die Frage: „Wie viel Lebensqualität bleibt übrig, wenn man sich alles vom Mund abspart?“

Die Doku läuft heute, 16.08.2021, 19.40 Uhr auf ARTE. Sie ist auch in der Mediathek abrufbar.