Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
TV-Sender kündigen derzeit eine Show-Neuauflage nach der anderen an: Dabei greift man auf echte Klassiker der Fernsehgeschichte zurück, genauso wie auf Formate, die vor nicht allzu langer Zeit aufgegeben wurden. Wiederbeleben liegt im Trend.
RTL hat das Comeback der „Puppenstars“ angekündigt, einer Castingshow für Puppenspieler, die nach zwei Staffeln 2017 wieder aus dem Programm gestrichen wurde. Die Jury bleibt mit Parodiekünstler Max Giermann sowie Puppenspieler Martin Reinl fast komplett erhalten, Gaby Köster wird durch die Puppe Kakerlak ersetzt.
Aber das ist nur ein Beispiel der Neuauflagen-Welle. Der Retrotrend im TV setzt sich noch immer fort und bringt in den nächsten Monaten weitere Shows und Formate auf den Bildschirm zurück, darunter „Das Glücksrad“ oder „Die 100.000 Mark Show“ (Start 4. September). Andere Sendungen haben bereits ihr Comeback gefeiert - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Ein Rückblick.
Bereits das Jahr 2021 brachte einige Revivals ehemals beliebter Sendungen. „Die Alm - Promischweiß und Edelweiß“ zum Beispiel. Stars wie Mirja du Mont (46) und Magdalena Brzeska (44) stellten sich den Herausforderungen des ländlichen Lebens.
Ein Blick auf die Quoten war ernüchternd: Während der Auftakt mit 1,48 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern noch einen Gesamtmarktanteil von 5,2 Prozent und bei den 14- bis 49-Jährigen 11,4 Prozent einfahren konnte, sahen das Finale im Juli nur noch jeweils enttäuschende 2,9 Prozent und 5,5 Prozent. Eine weitere Staffel wird es so schnell nicht geben. ProSieben erklärte dazu: „Nach #DieAlm2021 ist vor #DieAlm2031“.
Am 6. November 2021 hatten mehr als 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet, als „Wetten, dass..?“ seine Jubiläumsausgabe feierte. „Wir freuen uns sehr über den großartigen Erfolg der Jubiläumsausgabe. Eine Fortsetzung war eigentlich nie geplant. Angesichts der großen Resonanz werden wir aber sicher darüber noch einmal nachdenken“, erklärte ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler nach der Comeback-Sendung mit Thomas Gottschalk (72).
Wenig später bestätigte das ZDF zwei weitere Fortsetzungen für 2022 und 2023. Am Samstag, den 19. November, um 20:15 Uhr wird die nächste Ausgabe gezeigt. Am 14. Februar 1981 ging die Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ zum ersten Mal auf Sendung. Im September 1987 übernahm Thomas Gottschalk vom Showerfinder Frank Elstner (80) das Format und moderierte es mit Unterbrechung bis 2011.
„TV total“ ist nach sechsjähriger Auszeit wieder zurück im deutschen Fernsehen. Die Sendung, mittlerweile moderiert von Sebastian Pufpaff (45), erreichte mit ihrer ersten Show im November 2021 stolze 27,2 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer. Im Gesamtpublikum sollen 2,86 Millionen Zuschauer zugesehen haben. Damit war „TV total“ die erfolgreichste Show des Tages. Stefan Raab (55) ist mittlerweile als Produzent im Hintergrund an der Show beteiligt. Anders als früher läuft „TV total“ nicht viermal die Woche, sondern nur am Mittwochabend - trotz schwankender Quoten hält ProSieben weiter an der Sendung fest.
Für dieses Format war es ebenfalls kein kurzer Nostalgie-Ausflug: Der Sender Sat.1 hat angekündigt, dass die Kult-Gameshow „Geh aufs Ganze!“ auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird. Senderchef Daniel Rosemann (41) erklärte dazu: „Mit der Rückkehr von ‚Geh aufs Ganze!‘ haben wir offensichtlich einen Nerv getroffen und unseren Zuschauerinnen und Zuschauern eine Show zurückgebracht, die ihnen wohl gefehlt hat.“ Die Zockershow wird von Original-Moderator Jörg Draeger (76) und Daniel Boschmann (41) moderiert.
„Geh aufs Ganze!“ ist eine Adaption der US-Gameshow „Let‘s Make a Deal“ und startete 1992 in Sat.1. 1997 war zunächst Schluss. Zwischen 1999 und 2003 liefen Neuauflagen von „Geh aufs Ganze!“ unregelmäßig bei kabel eins. Ab November 2021 lief die Show wieder auf dem ursprünglichen Sender Sat.1 und erzielte gute Quoten.
1997 lief die letzte Ausgabe von „Der Preis ist heiß“ mit Kult-Moderator Harry Wijnvoord (73). Anfang Mai feierte der Niederländer mit der legendären Gameshow sein Comeback bei RTL.
In Sachen Einschaltquoten vermeldete RTL mit 17,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 14,1 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen „den Primetime-Sieg in beiden Zielgruppen“. Insgesamt hätten 2,84 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet. Im Herbst werden offenbar sechs weitere Ausgaben von „Der Preis ist heiß“ produziert.
Zur Premiere der Neuauflage der RTL-Comedy-Show „7 Tage, 7 Köpfe“ schalteten im Februar noch 3,21 Millionen Menschen ein, als Bernd Stelter (61), Guido Cantz (50) und Co. ihre Zoten rissen. Auch bei den jungen Menschen (14-49 Jahren) brachte man es damit auf eine respektable Quote von 17,5 Prozent Marktanteil. Nach der Verlegung auf den sehr späten Freitagabend aufgrund sinkender Quoten lief die Staffel noch bis Ende April. Ob die Comedyshow nach dem Staffel-Finale zurückkehren wird, ist noch nicht bekannt.
Produzent Rudi Carrell (1934-2006) gab am 23. Februar 1996 den Startschuss zu „7 Tage, 7 Köpfe“ und realisierte damit seine letzte große Unterhaltungssendung. Aufgrund sinkender Zuschauerzahlen ließ er das Format jedoch einstellen. Am 30. Dezember 2005 lief die letzte Folge mit dem Titel „Das große Finale“.
Endlich durften Promis wieder den Sprung in die Tiefe wagen: Rund 2,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer waren dabei, als das „RTL Turmspringen“ am 3. Juni seine Premiere feierte. Es war quasi das Comeback für Stefan Raabs „TV total Turmspringen“, bei dem bekannte Gesichter aus der Medienlandschaft von 2004 bis 2015 bei ProSieben ins Wasser hechteten und in einem Einzelwettbewerb und einem Synchronwettbewerb antraten.
21,6 Prozent der Zuschauerinnen und Zuschauer in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und 16,5 Prozent der 14- bis 59-Jährigen verfolgten nach Angaben des Senders das Spektakel. Demnach holte sich das Format in Sachen Marktanteil in der Primetime in beiden Zielgruppen den Sieg.