RTL zieht überraschend den Stecker bei „Guten Morgen Deutschland“

Aus und vorbei: „Guten Morgen Deutschland“ wird nicht ins RTL-Programm zurückkehren, die Show wird komplett abgesetzt. Derzeit sendet RTL am Morgen ein gemeinsames „Spezial“ zum Krieg in der Ukraine.

Erst gestern wurde bekannt, dass "Love Island"-Stimme und Radiomoderator Simon Beeck das RTL-Moderatoren-Team am Morgen verstärkt und Wolfram Kons ersetzt, der sich nach 31 Jahren beim RTL-Frühstücksfernsehen in Zukunft hauptamtlich um die RTL-Charity-Formate, wie den Spendenmarathon kümmern soll. Wolfram Kons hat sich bereits seit längerem für Charity-Themen und -Projekte eingesetzt und erhielt dafür unter anderem das Bundesverdienstkreuz.

Der personelle Wechsel hat aber noch einen anderen Hintergrund, der bisher so nicht bekannt war: "Guten Morgen Deutschland" wird nämlich auch langfristig seinen Sendeplatz räumen und durch die Formate "Punkt 6", "Punkt 7" und "Punkt 8" ersetzt.

Eingefleischte RTL-Zuschauer dürften jetzt die Stirn runzeln und sich zu Recht fragen: Gab es das nicht schonmal? Ja, das gab es in der Tat schonmal. „Guten Morgen Deutschland“ ging bereits 1987 an den Start, wurde aber 1994 durch Punkt 7 und später durch Punkt 6 und Punkt 9 ersetzt. Ab 2013 hieß dann die Sendung wieder „Guten Morgen Deutschland“ und dürft unter diesem Titel wohl nie mehr ins RTL-Programm zurückkehren.

Der Rückstand zum "Sat.1-Frühstücksfernsehen" soll aufgeholt werden

Mit dem Rebranding, einem neuen Studio und dem neuen Team will RTL am frühen Morgen mittelfristig wieder die Nummer 1 werden, denn diese Position hat der Sender schon seit langem an die Konkurrenz vom "Sat.1-Frühstücksfernsehen" verloren, das seinen Vorsprung über die Jahre kontinuierlich ausgebaut hat.  

Zum neuen Team am RTL-Morgen gehören neben Simon Beek auch Marco Schreyl, Daniel Fischer, Annika Lau und Annett Möller.  Wie das Medienmagazin DWDL.de berichtet, soll nicht nur die Stelle von Wolfram Kons neu besetzt werden. Auch Angela Finger-Erben, Roberta Bieling und Maurice Gajda zählen in Zukunft nicht mehr zu den Frühaufstehern im Sender, bleiben RTL aber bei anderen Formaten erhalten.

"Die neue Sendung bietet den perfekten Auftakt für den Morgen – mit den Entwicklungen der Nacht und den wichtigsten Meldungen des Tages", erklärt Martin Gradl, Chefredakteur Magazine bei RTL News das neue Konzept, das auf Aktualität, Relevanz und Verlässlichkeit aufbauen soll. "So wie wir es zurzeit mit unserer Ukraine-Berichterstattung am Morgen mit ntv gemeinsam zeigen. Gleichzeitig auch unterhaltsam und herzlich, damit die Zuschauerinnen und Zuschauer auch gut gelaunt in den Tag starten." Einfach zusammengefasst: Alter TV-Wein am Morgen, mit unverbrauchtem Personal aus neuen Schläuchen.