Neuer ZDF-Thriller: "Stiller Tod"

„Sarah Kohr“: Bei dieser Szene ging Lisa Maria Potthoff ans Limit

27.09.2021 um 09:17 Uhr

Trotz Höhenangst minutenlang am Fenstersims hängen: Für die Rolle der Ermittlerin Sarah Kohr testet Schauspielerin Lisa Maria Potthoff regelmäßig ihre Grenzen aus.

Ein Artikel von TV DIGITAL Reporterin Melanie Kroiss

Den Weg durch die Tür nehmen? Langweilig! Um eine Tatverdächtige in deren Wohnung zu überraschen, erklimmt Spezialermittlerin Sarah Kohr ein Fenster, hängt eine halbe Ewigkeit mit einem Arm am Sims und wartet, bevor sie einsteigt, den besten Moment ab. So lange, dass man sich beim Zusehen unwillkürlich die Schulter reibt. „Diese Frau verfügt über unfassbare Kräfte. Es ist ein Leichtes für sie, da zu hängen“, sagt Lisa Maria Potthoff im Interview mit TV DIGITAL. Und lacht: „In Wirklichkeit hatte ich Unterstützung durch dünne Drahtseile und konnte zwischen den Takes Pausen machen.“ Trotzdem sei ihr Arm angeschwollen und habe sich dunkellila verfärbt. „Danach konnte ich ihn wochenlang nicht richtig heben“, erinnert sich die 43-Jährige.

Potthoff kennen viele aus den komödiantischen Eberhofer-Krimis, in denen sie Susi, die Herzensdame des Titelhelden, spielt, zuletzt in „Kaiserschmarrndrama“. Nun tritt sie zum sechsten Mal als kampferprobte Polizistin Sarah Kohr auf. In der Folge „Stiller Tod“ muss sie innerhalb weniger Stunden verhindern, dass mitten in Hamburg ein verheerender Terroranschlag mit Saringas verübt wird.

„Wenn Sarah mal eben eine ganze Stadt retten muss, ist das natürlich kein kleines Geschütz, das wir da auffahren“, meint Potthoff. Um die zahllosen Actionszenen, in denen sie läuft, springt, fällt, irgendwo hängt oder sich überschlägt, glaubwürdig darzustellen, trainiert sie für jeden „Sarah Kohr“-Fall über Wochen mit ihrem Kampfsporttrainer Yi-Chung Chen.

Daraus resultiert auch das Alleinstellungsmerkmal der Reihe: Lisa Maria Potthoff absolviert fast alle Nah- und Faustkämpfe selbst. „Dieser Adrenalinkick, sich was zu trauen und seine Grenzen in einem Bereich auszuloten, in dem man kein Profi ist, reizt mich ungemein“, erklärt die Schauspielerin – die unter Höhenangst leidet. Dann fügt sie hinzu: „Ich glaube, ausgerechnet die Nähe zum Scheitern treibt mich an und hilft mir, über mich hinauszuwachsen.“

Überdreht sind die Abenteuer der „One-Woman-Spezialeinheit“ allesamt. Was ihrem Erfolg beim Publikum keinen Abbruch tut. Im Schnitt schalten rund sieben, in der Spitze sogar über acht Millionen Zuschauer ein, wenn die einzige deutsche Actionheldin auf dem Bildschirm erscheint. Gerade Frauen würden es mögen, der schlagkräftigen Sarah zuzusehen, wurde Potthoff berichtet. Dabei bewegt sich die Thrillerheldin stets auf Augenhöhe mit ihren häufig männlichen Gegenspielern. Gut so! „Die Definition einer starken Frau ist nicht, dass alle um sie herum schwach sind“, erklärt Potthoff. „Eine starke Frau besteht auch im Spannungsfeld zu einem starken Mann.

Darum geht’s in „Sarah Kohr: Stiller Tod“

Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wird in einer Fabrik an der Vernichtung tödlicher Substanzen gearbeitet. Dann wird der leitende Chemiker entführt, zusammen mit Kartusche Sarin-Gas. Ein Gift, das lautlos, unsichtbar und geruchlos innerhalb weniger Minuten tötet. Genug für einen Angriff, ausreichend für einen Terrorakt. Sarah Kohr findet heraus, dass hinter dem Diebstahl keine Terrorzelle steckt, sondern dass der Täter sich von einem ganz persönlichen Rachemotiv leiten ließ. Als sie  den Kampfstoff sicherstellen kann, ist der Albtraum noch lange nicht zu Ende, sondern eskaliert zu einer ungeheuren Bedrohungslage.

„Sarah Kohr: Stiller Tod“: Montag, 27. September, 20.15 Uhr im ZDF

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