Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Als TV-Ermittlerin Sarah Kohr geht Lisa Maria Potthoff heute in ihrem neuen Fall „Zement“ wieder an ihre körperlichen Grenzen. So bereitet sich die Schauspielerin auf ihre Action-Rolle vor, die sie ins Krankenhaus brachte.
Der Angreifer schlägt ihr mitten ins Gesicht. Und es folgt nur eine kurze Atempause – dann packt er sie am Arm und schleudert sie gegen die Wand. Sekundenschnell rappelt sich die Ermittlerin wieder hoch. Aufgeben? Niemals! Sarah Kohr ballt die Fäuste, rollt sich zur Seite ab und schleudert einen Stuhl in Richtung des Mannes. Prügeleien, Kletterszenen, Verfolgungsjagden: Seit 2014 begeistert Kommissarin Sarah Kohr in der gleichnamigen ZDF-Krimireihe mit viel Körpereinsatz die Zuschauer.
„Wir wollten damals eine Figur schaffen, die es in der deutschen Krimilandschaft in dieser Form noch nicht gab“, sagt Hauptdarstellerin Lisa Maria Potthoff, bekannt aus den „Eberhoferkrimis“, zu HÖRZU. „Je nach Fall ist sie die Einzige, die das Problem lösen kann, gerät dabei immer wieder in Gefahr und muss kämpfen, um andere und schließlich auch sich selbst zu schützen.“
In der aktuellen Folge „Zement“ (Mo, 18. März, 20.15 im ZDF und in der ZDF-Mediathek) geht’s wieder hoch her. Sarah Kohr wird in einen mysteriösen Unfall verwickelt und erschießt einen der Beteiligten. Sie erwacht im Krankenhaus – und kann sich an nichts erinnern. Kohr beginnt zu ermitteln, zahlreiche Actionsequenzen inklusive.
Selbst ist die Frau: Anders als viele Kollegen übernimmt Lisa Maria Potthoff einen Großteil der zahlreichen Stunts persönlich. „Wir beginnen vier bis sechs Wochen vor dem Dreh mit den detaillierten Vorbereitungen. Das heißt, wir schauen, welche Stunts für die Geschichte gefordert sind und wie sie sich filmisch am besten umsetzen lassen“, berichtet die 45-Jährige. Ihr zur Seite steht Stuntkoordinator Wanja Götz (45), der selbst bereits bei internationalen Produktionen wie der Videospielverfilmung „Uncharted“ (2022) mit Tom Holland im Einsatz war. „Im Grunde ist jede Kampfszene wie ein Tanz, den wir aufführen. Wir kennen jeden einzelnen Schritt, jede Bewegung genau und folgen bei den Dreharbeiten der vorab antrainierten Choreografie.“
Um für die große Anzahl von anstrengenden Szenen der ZDF-Reihe gewappnet zu sein, bereitet Potthoff sich das gesamte Jahr über vor. „Wahrscheinlich würde man es auch schaffen, wenn man ein paar Wochen vorher intensive Vorbereitungen betreibt“, so die Schauspielerin. „Mir ist es allerdings wichtig, ein durchgehendes Fitnesslevel zu haben. Deshalb habe ich meinen festen Trainer Yi-Chung Chen, mit dem ich regelmäßig gemeinsam arbeite.“ Auch Reiten, Crossfit und Yoga gehören zu Potthoffs Sportprogramm. Ihre große Leidenschaft ist allerdings die Kampfkunst.
„Ich habe vor einigen Jahren für einen ARD-Film als totale Anfängerin mit Krav Maga angefangen und Kickboxen ausprobiert“, berichtet Potthoff. Inzwischen ist daraus, vor allem auch durch zehn Jahre „Sarah Kohr“, ein Hobby geworden: „Ich trainiere im Chimosa, einem kleinen Martial-Arts-Studio in Berlin-Mitte, wo ich mich weiterentwickeln und Neues ausprobieren kann“, erzählt sie weiter. „Ich habe Yi-Chung Chen über meinen Stuntkoordinator Wanja Götz kennengelernt und gefragt, ob ich von ihm lernen darf. Wir sind ein kleines loses Team, auch aus Stuntleuten und Schauspielern, das sich regelmäßig trifft, um gemeinsam zu trainieren.“
Dennoch sind die Stuntszenen nicht ungefährlich. Blaue Flecken, Kratzer und Schürfwunden gehören regelmäßig dazu, Schlimmeres ist bislang nicht passiert – noch nicht: „Sie erwischen mich ehrlich gesagt gerade auf dem Weg ins Krankenhaus zu einer Operation“, verrät die Schauspielerin im Telefoninterview. „Bislang ist immer alles gut gegangen, weil wir am Set natürlich sehr auf Sicherheitsstandards achten. Trotzdem kann auch mal was passieren. Bei den aktuellen Dreharbeiten habe ich mir leider das Kreuzband und den Meniskus gerissen. Meine erste schwerwiegendere Verletzung.“
Abschrecken lassen möchte Lisa Maria Potthoff sich davon allerdings nicht. „Im Anschluss ist erst mal Reha angesagt – und dann hoffe ich, bald wieder fit zu sein.“ Autorin: Melanie Koch
"Sarah Kohr -Zement": Mo, 18. März, 20.15 Uhr im ZDF und in der Mediathek.