„stern TV Spezial: Bürgergeld - Die große Bilanz (2)“: Zuschauer fordern drastische Kürzungen!

Die Debatte und der Frust um das Bürgergeld in Deutschland nimmt kein Ende. Im „stern TV Spezial“ diskutierten am Donnerstagabend Experten und Zuschauer über die Höhe des Bürgergeldes für Arbeitslosengeld-II-Empfänger und begrüßten Bürgergeld-Empfänger, die sich um einen neuen Job bemühen und solche, die das System ausnutzen.

Eine Umfrage unter mittelständischen Unternehmen zeigt, dass das Bürgergeld spürbare Auswirkungen hat. Mit dem Bürgergeld ist es noch schwieriger geworden, Menschen zu finden, die bereit sind, die Ärmel hochzukrempeln. Für Unternehmer erschwert das Bürgergeld damit die Personalsuche und die Ausbildung von Mitarbeitern. Außerdem ist der Abstand zwischen den unteren Lohngruppen und dem Bürgergeld zu gering: Mittelständische Unternehmen geben sogar an, dass Mitarbeiter gekündigt oder Stellen nicht angetreten haben, weil sich Arbeit für sie nicht mehr lohnt! Deshalb stellt sich die Frage: Ist das aktuelle Bürgergeld zu hoch?

Knallharte Zahlen

„stern TV Spezial“ hat deshalb eine Umfrage unter den Zuschauern gemacht. Per Smartphone konnten sie zu Hause bestimmen, wie hoch das Bürgergeld ihrer Meinung nach sein sollte - dabei kam ein Durchschnittswert von 461 Euro heraus - rund 100 Euro weniger als der aktuelle Satz. Interessant dabei: Bürgergeldbezieher haben für 614,39 Euro gestimmt, also mehr, und diejenigen, die kein Bürgergeld beziehen, für 420,77 Euro - also deutlich weniger als der aktuelle Satz!

Bei den Kürzungen sind sich Bürgergeldbezieher und Nicht-Bürgergeldbezieher jedoch einig. Nach Meinung der Nicht-Bürgergeldbezieher sollte es sogar 100% Kürzungen geben, wenn man sich als Bürgergeldbezieher nur auf dem Sozialsystem ausruht, um die Menschen wieder zum Arbeiten zu bringen. Für Verena Hubertz (SPD-Fraktionsvorsitzende) ist Zwang jedoch keine Lösung: Vielmehr müsse man den Bürgergeldbeziehern die Arbeit wieder schmackhaft machen und die Menschen in die richtige Arbeit bringen, die ihnen Spaß macht.