Jan Hofer: SO wird „Mr. Tagesschau" heute verabschiedet

Nach 35 Jahren verabschiedet sich „Mr. Tagesschau“ Jan Hofer von seinem Job als Nachrichtensprecher. Ein letztes Mal ist er heute pünktlich um 20 Uhr im Ersten zu sehen.

Sein letzter Einsatz auf dem Dickschiff der deutschen Fernsehnachrichten soll „eine ganz normale ,Tagesschau‘ sein“, verriet er vergangene Woche. Am Ende werde er ein paar persönliche Worte sagen. Bei den Abschieden meiner Vorgänger, etwa bei Dagmar Berghoff und Jo Brauner, sind dann alle Kolleginnen und Kollegen ins Studio gekommen. Wie das bei mir sein wird, gerade unter Corona-Bedingungen, kann ich nicht sagen.“

Sein letzter Tag mache ihm keine Angst, sagt Hofer. Er blicke ihm eher freudig entgegen, da er im Corona-Jahr mit Schichtdiensten "wirklich durchgeknüppelt" habe, was sehr anstrengend gewesen sei, so der angjährige Nachrichtensprecher.

Viele seiner aktuellen Kollegen hat Jan Hofer übrigens selbst ausgesucht: „Die meisten habe ich in den vergangenen Jahren ausgesucht. Nehmen wir das Beispiel Judith Rakers. Die habe ich mal im „Hamburg-Journal“ gesehen und dachte: die hat was."

"Es ist immer wichtig, dass man mit den Menschen, die man in die ,Tagesschau’-Mannschaft aufnimmt, darüber spricht, was das heißt“, erklärt Hofer:  „Sie können sich oft nicht vorstellen, was das für ihr Leben bedeutet. Von dem Moment an, an dem sie die ,Tagesschau’ sprechen, sind sie kein privater Mensch mehr. Das muss man wissen und das muss man wollen.“

So ganz stinknormal wie gewünscht, wird Hofers letzte Sendung wohl nicht ablaufen: Für 19.45 Uhr ist heute (14. Dezember) ein Livestream bei YouTube angekündigt, der einen seltenen Blick hinter die Kulissen der „Tagesschau“ wirft.

Kollegen, Prominente und normale Zuschauer haben Hofer unter dem Hashtag #ehrenhofer Grußbotschaften geschickt. Auch viele junge Menschen haben Hofer dabei als wichtige Instanz für seriöse Nachrichten und als wertvolle Konstante im News-Alltag wahrgenommen. „Hab’ ich nicht mit gerechnet, dass so viele Sachen kommen. Mich rührt das richtig an“, sagte er dazu bei YouTube:

Dass es jetzt ruhig wird um den prominenten NDR-Mann, davor müssen seine Fans keine Angst haben: „Eins kann ich versprechen: Ich bin nicht verschwunden. Ich bin auch nicht im Ruhestand. Ich höre zwar mit der „Tagesschau“ auf und mit dem Schichtdienst und diesen Dingen. Aber ich werde euch noch ein bisschen erhalten bleiben. Ich rede zum Beispiel mit meinem Management darüber, ob ich vielleicht einen Podcast machen sollte“, erklärt Hofer zu seinem Abschied - nach 35 Jahren.

Jan Hofers Nachfolger als Chefsprecher der "Tagesschau" wir der 57-jährige Jens Riewa, der den Job als "Tagesschau-Sprecher" auch schon seit 1995 macht.