Tatort aus Saarbrücken: Ein moderner Western ohne Pferd und Wüste

Der Tatort aus Saarbrücken führt die Krimi-Fans diesmal in die brutale Welt der Fußball-Hooligans. Zwei verfeindete Gruppen treffen sich für eine „Dritte Halbzeit“ auf einem alten Industriegelände. Nach dem Fußballspiel wird in der Notaufnahme des Krankenhauses ein Toter gemeldet. Andreas Schneider (Nils Bannert) ist seinen Verletzungen erlegen. Ob er sich seine Schädelfrakturen und die tödliche Stichwunde am Bein beim Kampf auf dem Industriegelände zugezogen hat, ist zunächst nicht klar.

„In diesem Tatort wird auf allen Ebenen, auch im Kripo-Team, um Zugehörigkeit und Familie gekämpft. Es geht um Menschen, die leidenschaftlich lieben und mit großer Wucht aufeinanderprallen und – aus ihrer Perspektive – auch folgerichtig handeln“, erklärt Regisseurin Kerstin Polte.

Sie hat den Krimi so inszeniert, dass er bildlich und musikalisch an ein ganz anderes Genre erinnert: „Nachdem ich das wunderbare Drehbuch von Melanie Waelde gelesen hatte, war mir schnell klar, dass ich stilistisch gerne in eine Western-Richtung gehen möchte, natürlich ohne Pferd und Wüste, aber dafür inmitten der alten, gewachsenen und stillgelegten Industrielandschaften des Saarlandes, die eine faszinierende Geschichte und Atmosphäre mitbringen.“

Mehr Frauenpower im Team

Während Kommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer) gewisse Wahrheiten über den Bankraub seines Vaters verschweigt und seinen Kollegen Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) schließlich doch einweihen muss, rücken endlich auch die beiden Kommissarinnen im Team weiter in den Mittelpunkt.

Über die ersten drei Folgen nahmen die Rollen der Kommissarinnen Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) und Esther Baumann (Brigitte Urhausen) kontinuierlich mehr Raum ein, nun gibt es auch Einblicke in das Privatleben der Figuren. „Es gibt auch für die beiden Kommissarinnen noch ein Leben neben der Arbeit“, so Schauspielerin Brigitte Urhausen.

„Tatort Saarbrücken - Die Kälte der Erde“ läuft Sonntag, 29. Januar 2023, um 20.15 Uhr im Ersten und wird danach in der ARD-Mediathek zum Abruf bereitgestellt.