„Tatort Dresden“: So brutal ist der Arbeitsalltag von Sanitätern

Sie werden bei ihren Einsätze angegriffen, bespuckt, beschimpft und müssen mitunter um ihr Leben fürchten. Rettungssanitäter leben in Deutschland immer gefährlicher. Was der Tatort in „Rettung so nah“ thematisiert, ist leider traurige Realität in vielen Städten.

„Vielleicht zeigt sich da auch eine allgemeine Verrohung der Gesellschaft. Aber ich finde besonders schockierend, dass Menschen, die ohnehin schon einen harten und psychisch belastenden Job machen, um anderen zu helfen, dann noch auf diese Art und Weise angegangen werden. Darüber sollte auf jeden Fall mehr gesprochen werden.“, sagt Drehbuchautor Christoph Busche, der mit „Rettung so nah“ seinen ersten „Tatort“ geschrieben hat.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Greta Blaschke (gespielt von Luise Aschenbrenner). Sie ist Rettungssanitäterin und alleinerziehende Mutter. Während eines Einsatzes wird ihr Kollege im Rettungswagen erstickt. Bald darauf gibt es einen zweiten Anschlag, bei dem eine Kollegin verletzt wird. Die ganze Rettungswache ist in Panik und traut sich nicht mehr, ohne Polizeischutz auszurücken. Die Kommissare haben alle Hände voll zu tun, um die Sache aufzuklären.

Corona weckt noch mehr Aggressionen

Schauspielerin Luise Aschenbrenner ist für ihre Rolle extra einen Tag lang mit der Rettungswache in Dresden unterwegs gewesen, um sich einen Eindruck zu verschaffen und Fragen zu stellen. Sie hält es für möglich, dass auch die Pandemie viele Menschen aggressiver macht:

„Die Machtlosigkeit gegenüber den eigenen Ängsten und das Gefühl, nichts dagegen tun zu können, hat zur Folge, dass die Menschen nicht mehr wissen, gegen wen oder was sie ihre ganze angestaute Wut eigentlich richten sollen. Ein Virus kann man nicht verprügeln. Genauso wenig, wie man Eifersucht oder Einsamkeit verprügeln kann. Deswegen bekommen es dann die ab, die am „greifbarsten" zu sein scheinen. Obwohl das leider die sind, die einem helfen wollen.“

Der „Tatort – Rettung so nah“ läuft am 07.02.2021, 20.15 Uhr in der ARD. Die Folge ist nach der Ausstrahlung sechs Monate lang in der ARD-Mediathek abrufbar.